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Endlich gut schlafen mit Lavendel

Ausreichender und guter Schlaf sorgt dafür, dass wir physischem und psychischem Stress trotzen können. Im Grunde ist er die beste Medizin gegen jede Krankheit. Und trotzdem vernachlässigen wir ihn regelmäßig – absichtlich oder weil unser Gehirn uns einfach nicht schlafen lässt. Doch dagegen ist ein Kraut gewachsen: der Lavendel.

Kaum ein Naturheilmittel hat eine so lange Tradition wie Lavendel. Bereits die alten Römer verwendeten die fein duftenden Pflanzen für Bäder und Waschungen. Nicht zufällig stammt der Name vom lateinischen Verb „lavare“ für waschen. Aber auch Hildegard von Bingen empfahl das „Nervenkraut“ mit den violetten Blüten bereits im 12. Jahrhundert. Heute wird der echte Lavendel (lavandula angustifolia) hauptsächlich als Anti-Stress- und Schlafhilfe eingesetzt. Das geht über das reine ätherische Öl, aber auch als Sprays oder Kapseln. In meiner Praxis habe ich die besten Erfahrungen mit den Lasea-Weichkapseln gemacht, mit denen die innere Unruhe und die kreisenden Gedanken, die viele meiner Patienten und Patientinnen erleben, ausbalanciert werden.

Balance für die Nerven

Denn meist sind es stark erregte Nervenzellen, die uns nachts den Schlaf rauben – der allseits bekannte Stress. Wer kennt das nicht: Wir müssen Beruf, Familie und Freizeit irgendwie in Einklang bringen und vergessen dabei das, was am wichtigsten ist: Ruhepausen. Und der Mangel an genau diesen führt dazu, dass unsere Nerven „durchdrehen“ und unsere Gefühle überkochen.

Wenn wir es nüchtern betrachten, sind unsere Emotionen nicht mehr als elektrische Entladungen. Kreisen die Gedanken wie wild, stehen wir also tatsächlich unter Strom und schaffen es nicht, in den erholsamen Schlaf zu gleiten.

Wunderwerk limbisches System

Sie müssen sich das so vorstellen: Das limbische System im Gehirn steuert zum Beispiel unseren Antrieb und unsere Gefühle. Alles, was wir den Tag über erleben, strömt darauf ein. Dort werden alle wichtigen Informationen koordiniert und zur Großhirnrinde weitergeleitet. Diese mehrere Millimeter große äußere Schicht des Großhirns verfügt über viele Nervenzellen, also Informationsweiterleiter. Zum Glück sitzt dort aber auch ein Filter, der dafür sorgt, dass die Reize nicht alle auf einmal, sondern Stück für Stück verarbeitet werden können. Außerdem sortiert er unwichtige Informationen aus. Sonst würden wir ja nie Schlaf finden, weil wir unter Reizdauerbeschuss stünden.

Der Duft der Provence

Auch Düfte beziehungsweise Duftmoleküle erreichen das limbische System und haben damit eine direkte Auswirkung auf unsere Gefühle. Das Ganze läuft völlig unbewusst ab und wir haben keine Chance, das bewusst zu steuern. Wenn wir also zum Beispiel ein ätherisches Lavendelöl einatmen, werden die Geruchsneuronen aktiviert und sorgen – das ist natürlich die Kurzversion –dafür, dass die Erregung der Neuronen im Gehirn abnimmt. Ergo haben wir weniger Stress, können besser abschalten und damit schlafen wir leichter ein.

Wer schon einmal in der französischen Provence Urlaub gemacht hat, kennt bestimmt den wunderbaren Duft der kilometerlangen Felder voller blauvioletter Blüten. Diese enthalten das ätherische Einschlaf-Öl, das als wirksame Substanzen Linalool und Linalylacetat zusammensetzt.

Mit Ultraschall-Diffuser oder pur

Ätherisches Öl lässt sich sehr gut über Ultraschall-Diffuser im Raum verteilen. Dafür geben Sie ein paar Tropfen des Öls mit etwas Wasser gemischt in das Gerät. Das umnebelt sie dann mit feinstem Lavendelduft. Ein reines ätherisches Öl können Sie beispielsweise auch in sehr kleinen Mengen auf die Fußsohlen oder die Handgelenke auftragen. Aber Achtung Linalool kann allergische Reaktionen auslösen. Sollten Sie also mit Juckreiz oder schuppiger Haut reagieren, verwenden Sie lieber den Diffuser, oder ein so genanntes Schlafwohl-Spray für Ihr Kopfkissen.

Von Lavendel umhüllt

Vielleicht kennen Sie auch Lavendelkissen. Diese bequemen Duftwunder werden mit getrockneten Blüten gefüllt und verströmen auch eine Menge des betörenden Geruchs, der uns ruhig schlafen lässt und sogar die Produktion von Glückshormonen wie Serotonin ankurbelt. Wenn Sie so ein Kissen nahe am Körper halten, wird durch die körpereigene Wärme die Wirkung sogar noch verstärkt. Auch Kinder können so ein Lavendelkissen gut nutzen – allerdings sollten Sie generell etwas vorsichtig sein. Bei empfindlichen Menschen kann der starke Duft auch Kopfschmerzen auslösen.

Wirkung über Calcium-Kanäle

In meiner Praxis nutze ich auch gerne Weichkapseln, die Lavendelöl enthalten. Deren Wirkung erfolgt über Calcium-Kanäle in den Zellwänden der Nervenzellen. Wenn ein Impuls am Ende einer Nervenzelle ankommt, öffnet sich der Calcium-Kanal in der Zellwand und lässt die Calcium-Ionen einströmen. So werden Botenstoffe, die für Aufregung sorgen, wie Noradrenalin, in den synaptischen Spalt ausgeschüttet. Die übertragen dann alle Informationen an die nächste Nervenzelle. Es kommt aber vor, dass dieses Procedere nicht einwandfrei funktioniert. Dann werden wir mit Reizen überflutet, zu viel Calcium-Ionen strömen in die Zelle. Ausgeschüttet werden zu viele „Aufreger-Hormone“. Klar, dass das dann zu Überforderung des Nervensystems führt. Wir werden unruhig, nervös und sogar ängstlich. Diesem Zuviel wirkt Lavendel erfolgreich entgegen. Es sorgt dafür, dass die Calcium-Kanäle nicht zu lange geöffnet sind. Wir fahren wieder runter, werden ruhig und gelassen. Unsere Balance ist wiederhergestellt.

Runterkommen und einschlafen

Lavendel ist also generell ein Cool-Down-Kraut, das den ganzen Tag über eine beruhigende Wirkung hat und dafür sorgt, dass wir mit unseren Gedanken nicht in einer unaufhörlichen Gedankenspirale festhängen. Bei Angstzuständen und Panikattacken, bei denen sonst oft zu den stark abhängig machenden Benzodiazepinen gegriffen wird, bietet Lavendel eine echte Alternative – übrigens auch, wenn bereits eine Benzodiazepin-Abhängigkeit besteht. Aber auch wer mit Einschlafproblemen kämpft, der sollte diese natürliche und gesunde Alternative stets jeder Schlaftablette vorziehen. Dann schlafen Sie nicht nur gut ein, sondern wachen auch am nächsten Tag ausgeschlafen und erholt wieder auf. Gerade, weil Lavendel so schlaffördernd und erholsam wirkt, eignet der Duft sich nicht, wenn Sie tagsüber etwas vorhaben oder leistungsfähig sein müssen. Wenn Sie sich gestresst fühlen und mit Lavendel arbeiten wollen, gönnen Sie sich zumindest eine kurze Pause nach der Anwendung. Autofahren direkt danach ist beispielsweise keine gute Idee. Sie verfügen einfach nicht mehr über die Reaktionsgeschwindigkeit, die Sie fürs Autofahren oder auch für das Bedienen von Maschinen benötigen.

Lavendel – Heilpflanze par Excellence

Auch wenn es hier hauptsächlich ums gute Einschlafen geht. Der wunderbare Lavendel kann noch so viel mehr. Unter anderem verfügt er über eine gute Heilwirkung. Er wirkt gegen Viren, Pilze und Bakterien und sorgt so dafür, dass Entzündungen abgeschwächt werden und Infekte abklingen. In Cremes, Seifen oder Shampoos pflegt er die Haut, auf Watte geträufeltes Öl, kann zum Beispiel Ohrenschmerzen lindern. Als Tee aufgebrüht senkt er den Blutdruck ab und selbst im Garten und im Kleiderschrank lässt er sich als natürlicher Schädlingsbekämpfer nutzen. Ein wahrer Tausendsassa!

Mit Körnern Menstruationsbeschwerden im Griff

Wer hätte das gedacht. Die weibliche Menstruation hat in den letzten Wochen den Sprung aus den Frauenmagazinen in die deutschen Leitmedien geschafft. Und das ist gut so – ebenso wie der Anlass: Der spanische Ministerrat beschließt Menstruationsurlaub. Zwar muss das Gesetz noch vom Parlament bestätigt werden. Ich glaube aber, das ist nur eine Frage der Zeit. Jetzt können wir uns sicher über die Begrifflichkeit des „Urlaubs“ streiten. Wenn Symptome wie Unterleibsschmerzen, Erschöpfungszustände und Migräne etwas nicht sind, dann Urlaub. Aber darüber soll an anderer Stelle diskutiert werden. Was mich und viele andere Kollegen umtreiben sollte und auch umtreibt ist viel mehr Frauen dabei zu helfen, die Zyklusprobleme, mit denen sie kämpfen, in den Griff zu bekommen. Die Schulmedizin hat bisher lediglich Hormonhämmer wie die Anti-Baby-Pille hervorgebracht und selbst die Naturheilkunde geht mit hormonähnlichen Ersatzstoffen oder mit Homöopathie an das Thema heran.

Es kann so einfach sein

Alle angesprochenen Lösungen erfordern immer den Gang in die Apotheke – bei der Pille sogar das ärztliche Rezept. Dabei geht es viel einfacher. Neben Entspannungs-Hilfsmitteln wie Wärmflaschen, Kräutertees und der ein oder anderen Yogaübung, die vielen Frauen auch intuitiv schon nutzen, rate ich ihnen in meiner Praxis dazu, mit Körnern zu arbeiten. Diese Methode wende ich seit neuem erfolgreich an. Das Seed-Cycling, also die Rotation der Einnahme verschiedener Kerne, sorgt dafür, dass sich die hormonelle Balance einpegelt. Sind die Hormone im Ungleichgewicht, verursacht das Zyklusstörungen und Regelbeschwerden, die über das völlig normale Ziehen im Unterleib hinausgehen. Dafür unterteilen wir den Zyklus in zwei Teile.

  1. Die Follikelphase:

Diese Phase beginnt am ersten Tag der Menstruation. Ein Follikel, dieses bläschenartige Gebilde in den Eierstöcken, beherbergt eine Eizelle, die darin ausreift. Am Anfang dieser Phase bis zum Eisprung unterstützen täglich je ein Esslöffel geschroteter Leinsamen und gemahlene Kürbiskerne diesen Reifeprozess. Omega-3-Fettsäuren, Lignane – das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zu den so genannten Phytohormonen gezählt werden – und der Immunbooster Zink sorgen dafür, dass in den Eierstöcken alles so abläuft, wie es soll.

  1. Die Gelbkörperphase oder Lutealphase:

Ausgehend von einem 28-Tage-Zyklus befinden Sie sich in den zweiten 14-Tagen Ihres Zyklus in der Gelbkörperphase – also in der Phase, in der die Hormone Östrogen und Progesteron gebildet werden. Östrogen kennen wir auch als weibliches Sexualhormon, Progesteron nennen wir auch Gelbkörperhormon. Diese beiden Wunderstoffe haben einen wichtigen Anteil am Ablauf der Menstruation. Deshalb ist es so wichtig, dass die Bildung unterstützt wird. Mit der täglichen Einnahme je eines Esslöffels Sesam und Sonnenblumenkerne unterstützen Sie optimal die Bildung von Progesteron in der Leber. Omega-6-Fettsäuren, Selen und wieder Lignane erledigen sind auch dafür am Start.

Große Wirkung bei etwas Ausdauer

Es gibt, übrigens, auch noch weitere positive Nebenwirkungen beim Seed-Cycling. Sie verlieren weniger Haare, schlafen besser und bekommen Heißhunger-Attacken und Schlafstörungen in den Griff. Diese sanfte Methode eignet sich für jeden und ist denkbar einfach in der Handhabung. Sie können die Körner zum Beispiel in Ihr Müsli einrühren oder sie pur als Snack zwischendurch genießen. Aber bitte immer genug dazu trinken. Ein Haken hat das Seed-Cycling jedoch. Im Gegensatz zur Chemiekeule Anti-Baby-Pille, die sofort Wirkung zeigt, dauern die Maßnahme, typisch für Hilfe aus der Natur, etwas länger. Drei Zyklen sollten Sie Ihrem Körper schon Zeit geben, um unerwünschte Nebenwirkungen bei der Menstruation mit Körnen in den Griff zu bekommen.