Besserer Sauerstoff, stabilere Gesundheit

Kaum ein Thema hat uns in den letzten Jahren so viel beschäftigt, wie unser Immunsystem und wie wir es am besten gegen Viren und Bakterien wappnen. Ich möchte auf keinen Fall hier nun wieder das Thema Corona neu aufmachen – das wurde ausreichend thematisiert. Doch weil Corona zwar die mediale Aufmerksamkeit verloren hat, es Menschen, die betroffen sind und waren, und damit auch alle in der Medizin Tätigen, weiterhin beschäftigt, möchte ich Ihnen eine Methode vorstellen, die sich in meiner Praxis als erfolgreich erwiesen hat, um das Immunsystem nach Infekten wieder aufzubauen.

Infekte schwächen das Immunsystem

Wir alle haben es immer wieder mit Viren aller Art zu tun. Deshalb wissen wir auch, dass ein Infekt uns ganz schön lange aus der Bahn werfen kann. Unser Immunsystem macht zwar die Abwehrarbeit und kümmert sich darum, dass wir auch wieder genesen. Wenn wir uns aber nicht genug Ruhe und Erholung gönnen, dauert das oft deutlich länger als geplant. Viren stimmen sich ja leider nicht mit unseren Zeitplänen und Verpflichtungen ab. Im Gegenteil. Oft treffen sie uns genau dann, wenn der Stress am größten ist. Symptome wie Atemnot, übermäßige Schleimbildung und Husten, halten nicht selten über Wochen und Monate an. Mit Medikamenten können diese Symptome zwar gelindert werden. Als langfristige Lösung taugen sie aber nicht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir unserem Immunsystem gesunde Unterstützung zukommen lassen – für besseren Schutz, aber auch für das Zurückgewinnen alten Stärke.

Hilfe durch Airnergy

Richtig gute Ergebnisse habe ich bei mir selbst und bei zahlreichen Patienten und Patientinnen durch die Nutzung von Airnergy erzielt – ein Gerät, das die Atemluft-Atmosphäre mit speziellen Verfahren aufbereitet und so die Energieaufnahme- und -bildung im Körper verbessern soll. Von Infekten geschwächte Menschen konnten nach regelmäßiger Nutzung typische Symptome wie Erschöpfung und Dauermüdigkeit hinter sich lassen und gewannen dadurch mehr Ausdauer und auch ihre Lebensfreude zurück.

Bessere Sauerstoffverwertung

Airnergy hilft bei allgemeiner Erschöpfung, insbesondere aber bei der körperlichen Regeneration nach Virusinfektionen. Durch die verbesserte Sauerstoffversorgung werden die Zellen mit mehr Energie versorgt, was meiner Erfahrung nach, bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und der Regeneration geschädigten Gewebes helfen kann.

Airnergy verbessert die Atemluft. Dabei wird der Sauerstoff weder erhöht, noch ionisiert, Ozon oder körperfremde Substanzen zugeführt. Unser Körper kann so den Sauerstoff besser aufnehmen und im Energiestoffwechsel effizienter verwerten – so weit die Idee. Dadurch sollen die Zellen mit mehr Energie versorgt werden, was sich wiederum positiv auf den gesamten Organismus auswirken kann. Nachgewiesen wurde bereits, dass die Zellatmung und der Stoffwechsel durch die Nutzung angeregt werden. Das wiederum stärkt das menschliche Immunsystem und unterstützt die Entgiftungsprozesse im Körper, indem es den Stoffwechsel anregt und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten fördert. Damit lassen sich auch die vielen guten Ergebnisse erklären, die ich in meiner Praxis bereits erzielt habe.

Zwar kann jeder ein passendes Airnergy-Gerät erwerben. Ich halte es aber für sehr ratsam, vor der Anwendung, insbesondere nach Virusinfektionen, mit einem entsprechend erfahrenen Arzt oder Therapeuten darüber zu sprechen. So können Sie feststellen, ob Airnergy für Sie geeignet ist und wie es in den individuellen Behandlungsplan optimal integriert werden kann. Sie haben Fragen? Sprechen Sie mich gerne in der Praxis darauf an.

Weihnachten: Hauptarbeitszeit für die Leber

Wir kennen das alle: Spätestens ab Oktober stehen Nikoläuse und ähnliche Naschereien in den Supermarktregalen und wir können nicht widerstehen. Zu kaum einer Zeit finden wir bessere Ausreden, um massenweise Schokolade zu kaufen und es uns mit Pralinen, Keksen, Stollen und Baumkuchen so richtig gutgehen zu lassen. Denn genau dieses gute Gefühl von Wohlfühlmomenten verbinden wir mit übermäßigem Genuss und Schlemmereien. Keine Frage, gerade im Winter macht das Naschen besonders viel Spaß – wir haben zu wenig Sonne, igeln uns zu Hause ein und versuchen das graue Wetter weg zu futtern. Und dann kommt Weihnachten – die Zeit der Einkehr und des Sofasitzens mit Gans, Schoko-Weihnachtsmännern und Bergen von selbst gebackenen Keksen. Wir schauen „Sissi“ Teil 1 bis 3 statt spazieren zu gehen, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ statt im Fitnesscenter vorbeizuschauen und „Der kleine Lord“ statt den nächsten Yogakurs zu besuchen. Alle Jahre wieder dasselbe Szenario.

Wir fahren runter – die Leber fährt hoch

Während wir runterfahren, fährt unsere Leber so richtig hoch. Nicht, weil sie das möchte, sondern weil sie das muss. Denn der übermäßige Genuss führt dazu, dass unser wichtigstes Entgiftungsorgan Schwerstarbeit leistet. Jede Süßigkeit führt nicht nur dazu, dass der Hosenbund enger wird, sondern auch dazu, dass die Leber „fetter“ wird. Unsere körpereigene Blutreinigungsmaschine ist zwar ein kleines Wunderwerk der Natur. Aber irgendwann kommt sie einfach nicht mehr hinterher mit der ganzen Arbeit, die wir ihr aufbürden. Das heißt, die Weihnachtszeit, unsere Wohlfühlsaison, ist die Hauptarbeitszeits für unsere Leber. Wir belasten Sie von morgens bis abends. Und wenn sie dann ihren alltäglichen Job nicht mehr schafft, lagert sie Giftstoffe in Fettzellen ein, die sie wie einen Panzer um sich herum aufbaut. Die Folgen: Fettleber und Leberentzündungen, die langfristig zu Leberzirrhose – also zu einer Vernarbung der Leber – und sogar zu Leberkrebs führen können. Damit ist die Funktion des Organs dann nicht mehr gewährleistet.

Die meisten sind überzeugt, dass nur übermäßiger Alkoholkonsum und Medikamentenmissbrauch zu einer kranken Leber führen können. Ein Irrglaube. Denn die Leber schafft unsere Entgiftung auch dann nicht mehr, wenn wir generell ungesund leben. Zu viel Zucker, zu viel Fett, zu viele Fertigprodukte und im Gegenzug dazu zu wenig Bewegung: Eine Mischung, die vielfach Schmerzen verursacht und auch andere Organe an ihre Grenzen bringen. Herz-Kreislauf-Probleme, Durchblutungsstörungen und im Extremfall ein Herzinfarkt sind nur einige mögliche Konsequenzen. Es ergibt also jede Menge Sinn, sich um die Gesundheit der Leber zu sorgen, bevor eine Diagnose uns dazu zwingt.

Weihnachten geht auch anders

Ich möchte Ihnen Weihnachten wirklich nicht madig machen. Aber ich sollte Sie darauf hinweisen, dass Sie einen Ausgleich zur festlichen Völlerei schaffen müssen, wenn Sie gesund bleiben wollen. Unser Körper kann zwar jede Menge Sünden kompensieren. Aber irgendwann ist Schluss. Wussten Sie, dass inzwischen über 30 Prozent der über 40-Jährigen unter einer Fettleber leiden? Das sind eine ganze Menge Menschen, die mit einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung besser dastünden. Wer aber die Alarmsignale ignoriert und immer so weitermacht wie bisher, wird die Konsequenzen spüren. Wenn Sie aber rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten und vorbeugen, wird es Ihnen gut gehen.

Lebergesundheit ist ein Thema, das Sie das ganze Jahr über angehen sollten. Und mir ist auch klar, dass den meisten besonders zu Festtagen eine rundum gesunde Ernährung schwerfällt. Je mehr wir aber während des Jahres darauf achten, desto entspannter wird Weihnachten für Sie. Wenn Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, können Sie auch mal über die Stränge schlagen, ohne gleich schwere Leberschäden befürchten zu müssen. Optimalerweise lassen Sie anhand eines Blutbilds Ihre Leberwerte mindestens einmal im Jahr überprüfen. Denn Lebererkrankungen bemerken Sie selbst oft nur schwer oder erst, wenn die Schädigung bereits weit fortgeschritten ist. Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit setzen wir oft mit zu viel Stress im Alltag gleich. Daran haben wir uns ja alle schon gewöhnt. Die Hinweise ähneln sich zwar. Aber spätestens wenn Sie sich nur noch hundemüde fühlen, Ihnen regelmäßig bis zum Erbrechen schlecht wird oder auch wenn sich Ihr Urin dunkel färbt, sollten Ihre Sirenen Alarm klingeln. Und das sind nur einige Symptome, die Sie bei einer Schädigung an der Leber zu spüren bekommen. Kümmern Sie sich also stetig um Ihre Lebergesundheit, dann verzeiht sie auch die Völlerei rund um das Christfest. Ein paar einfache Möglichkeiten bleiben Ihnen aber auch dann, damit die Weihnachtszeit nicht völlig aus dem Ruder läuft.

Das können Sie ganz leicht auch rund um die Feiertage durchhalten:

  1. Bewegen Sie sich stets genug an der frischen Luft.
    Auch wenn es draußen kalt und dunkel ist, ein Spaziergang hilft der Leber enorm dabei, ihrer Tätigkeit nachzugehen. Eine halbe Stunde täglich kriegt jeder hin. Vielleicht erledigen Sie das gleich morgens und wenn Sie nach dem Essen oder abends dann auch noch eine Runde drehen, können Sie der ein oder anderen Sünde entgegenwirken. So ein Weihnachtsspaziergang allein – um dem Trubel ein bisschen zu entgehen – oder gemeinsam mit der Familie – tut allen gut. Wenn Sie nicht gerne zu Fuß unterwegs sind, lassen Sie doch alternativ das Auto öfter einmal stehen und legen Sie zumindest kurze Wege mit dem Fahrrad zurück. Warme Jacke an, Mütze auf und los geht’s. Dabei tun Sie auch gleich etwas für die Figur, für die Umwelt. Sie sparen Benzingeld und Zeit, die sie sonst für die Parkplatzsuche verschwenden. Win-win, sozusagen.
  2. Denken Sie darüber nach, ob wirklich jeder Schnaps und jedes Glas Wein sein müssen.
    Ich verstehe schon, dass Sie sich gerade an Festtagen nicht maßregeln wollen. Aber gerade bei Feiern wie Weihnachten trinken wir in der Regel deutlich mehr als während des Jahres im Alltag. Eine Flasche Wein in guter Gesellschaft und der obligatorische Schnaps nach dem Essen sind auch nicht gleich ein ernstes Problem. Es kommt aber allzu oft vor, dass an Festtagen viel zu sorglos mit Alkohol umgegangen wird. Das ist zwischendurch ok, bedeutet aber jedes Mal, dass Ihre Leber so richtig ranklotzen muss. Deshalb rate ich Ihnen, dass Sie als Ausgleich immer wieder alkoholfreie Tage einlegen. Die Leber braucht unbedingt Auszeiten. Wenn Sie über Weihnachten zu viel Alkohol konsumiert haben, setzen Sie beispielsweise zwischen den Feiertagen bis zu Silvester aus. Ihre Leber wird es Ihnen danken. Sie muss immerhin rund 90 Prozent des Alkohols, den wir trinken, fast im Alleingang wieder abbauen. Das ist ein Knochenjob, den wir ruhig ein bisschen unterstützen können. Davon haben dann Sie und Ihre Organe auch langfristig etwas.
  3. Weniger Fertigprodukte und Zucker.
    Ihre Zeit ist knapp und wertvoll. Das verstehe ich gut. Trotzdem sollten Sie in der Vorweihnachtszeit und zum Fest nicht zu Fertigprodukten greifen. Im Optimalfall streichen sie die ganz von Ihrem Speiseplan. Denn sie enthalten in der Regel mehr Zucker und Zusatzstoffe, die durchaus umstritten sind. Besonders künstlicher Fruchtzucker, in der Zutatenliste oft als Glucose-Fructose-Sirup bezeichnet, belastet die Leber immens. Aber auch reine Säfte in großen Mengen und besonders Limonaden enthalten viel zu viel Zucker, der die Leber enorm stresst. Es lohnt sich also selbst zu kochen und zu backen. Dafür gibt es inzwischen zahlreiche Kochbücher und auch Food-Blogs, in denen Sie einfache Rezepte finden, die gesündere Zuckeralternativen in der Zutatenliste ausweisen und ganz ohne Zusatzstoffe auskommen. Wenn Sie viel auf den Sozialen Medien unterwegs sind, finden Sie auch dort jede Menge Anregungen, die leicht und schnell umzusetzen sind.Übrigens, für alle, die befürchten, dass die zuckerärmeren Leckereien Ihnen nicht schmecken, habe ich eine gute Nachricht. Das ist eine Frage der Gewohnheit. Am Anfang mögen diese Rezepte anders schmecken und Sie wünschen sich mehr Süße. Es wird aber nicht lange dauern, in der Regel nur ein paar Tage, dann haben sich Ihre Zunge und Ihr Gaumen an die neue Geschmacksrichtung gewöhnt. Wenn Sie dann gekaufte Kuchen oder Kekse konsumieren, werden Sie das bemerken, was uns „Zuckersüchtigen“ oft verborgen bleibt: Das Gebäck ist völlig übersüßt und der Körper reagiert sofort mit heftiger Abwehr. Ähnlich funktioniert das mit mit leichten Saftschorlen statt reinen Säften oder Limonaden.
  4. Übertreiben Sie es nicht mit dem Fleischkonsum.
    Keine Sorge, ich möchte Ihnen nicht Ihren Festtagsbraten oder die Würstchen zu Weihnachten streitig machen. Ich bin aber überzeugt, dass es auch an den Feiertagen nicht immer nur Fleisch sein muss. Zu viel davon belastet die Leber, besonders rotes und weiterverarbeitetes Fleisch strengen sie sehr an. Ich esse übrigens gerne Fleisch und ich möchte keine Veganerin oder einen Vegetarier aus Ihnen machen. Trotzdem sollten Sie der Leber und damit sich selbst zuliebe Ihren Fleischkonsum reduzieren. Viehzucht beziehungsweise die Massentierhaltung stellen übrigens auch ein großes Problem für die Umwelt dar. In diesem Artikel der Albert-Schweizer-Stifung können Sie das genauer nachlesen. Mit mäßigem und gut ausgewähltem Fleischgenuss, tun Sie also gleichzeitig etwas Gutes für sich und für den Planeten.
  5. Nutzen Sie Bitterstoffe gegen Heißhunger.
    Wenn es um die Festtage herum überall lecker duftet, kommt kaum jemand an gebrannten Mandeln, Weihnachtsgebäck und ähnlichen Naschereien vorbei. Selbst wenn wir bereits gegessen haben, locken Mutzenmandeln, Waffeln und Schmalzkringel. Wer sich lieber zurückhalten möchte, dem hilft der Griff zu Bitterstoffen. Ein paar Tropfen genügen, um Heißhungerattacken abzuwehren. Sie sind zwar nicht besonders lecker, aber dafür umso gesünder. Denn die Bitterstoffe, die beispielsweise auch in Chicorée oder Artischocken stecken, helfen nicht nur gegen den „kleinen Hunger“, sie regen auch die Lebertätigkeit an und sorgen damit für eine gute Entgiftung.
  6. Trinken Sie mehr Wasser.
    Generell arbeitet die Leber besser und Giftstoffe können, um gefiltert zu werden, besser zu ihr transportiert werden, wenn wir genug trinken. Das heißt mindestens 1,5 Liter täglich. Aber auch mehr kann nicht schaden. Rund zwei Liter stilles Wasser – also ohne Kohlensäure – tun dem ganzen Körper gut. Sie werden sich lebendiger und frischer fühlen. Ihr Stoffwechsel ist angekurbelt. Nährstoffe werden in die Zellen transportieren, Schadstoffe und Stoffwechsel-Endprodukte werden aus unseren Zellen und dem Blutkreislauf herausgespült.
  7. Beugen Sie vor und sorgen Sie nach mit Medizin aus der Natur.
    Außer den bereits erwähnten Bitterstoffen, hat die Naturheilkunde noch einiges mehr zu bieten, um der Leber auf die Sprünge zu helfen. Zwischendurch eine Tasse Löwenzahntee zum Beispiel sorgt für einen vermehrten Gallenfluss und verbessert damit die Verdauung von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Ein wahres Wundermittel ist die Mariendistel (Cardui mariae fructus) und das in ihr enthaltene Silymarin. Sie beugt Lebererkrankungen vor. Denn sie schützt Sie davor, dass Giftstoffe überhaupt erst in Ihre Leber eindringen.Ich selbst habe das Komplexmittel LGP entwickelt, das über den Darss Naturalis Shop verkauft wird und ebenfalls Mariendistelsamen-Extrakt enthält. Außerdem gehören Artischocken-Konzentrat, Kurkuma-Extrakt und einige weitere natürliche Wirkstoffe wie das magenfreundliche Tri-Magnesiumdicitrat, der essenzielle Nährstoff Cholin, die essenziellen Aminosäuren L-Methionin und L-Cystein zu den Inhaltsstoffen. Diese weiteren Mikronährstoffe sind für die Wirkung der genannten Pflanzen und für die Regeneration der Leber von großer Bedeutung. Dank ihnen ist diese Rezeptur wesentlich effektiver als zahlreiche herkömmlichen Produkte. Ich setze das Mittel seit Jahren sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Fettleber in meiner Praxis ein. Aber auch hier gilt, wie so oft: Bitte keine Selbstmedikation. Halten Sie auch bei Naturheilmitteln stets Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.

Den Darm im Blick behalten

Wenn Sie sich um die Gesundheit Ihrer Leber kümmern, müssen Sie sich auch um den Darm kümmern. Denn dort fängt die Lebergesundheit an. Leber und Darm arbeiten sehr eng miteinander und kommunizieren stetig. Wenn also unser Darm schwächelt, bedeutet das auch Stress für die Leber. Die Gründe für einen kranken Darm sind ähnlich geartet wie die einer kranken Leber. Wir ernähren uns ungesund, trinken zu viel Alkohol oder stehen ständig unter Stress. Dann entstehen Entzündungen und der Darm schlägt Leck, das so genannte Leaky-Gut-Syndrom entsteht. Die Darmschleimhaut wird durchlässig und damit gelangen Giftstoffe unmittelbar ins Blut und in den ganzen Körper. Die Lebervene transportiert Bakterien und andere „Schädlinge“ auf direkte Weg in die Leber. Dort treiben sie ihr Unwesen und sorgen unter anderem für die Schwächung unseres Immunsystems und für Entzündungen. Das gefällt der Leber natürlich nicht und sie reagiert mit der Umwandlung ihrer Zellen. Es entsteht vernarbtes, nutzloses Gewebe, das bei den Entgiftungsaufgaben nicht mehr mitwirken kann. Das ist, als ob Sie vor einem riesigen Berg Arbeit stehen und ihre Mitarbeiter legen Stück für Stück die Arbeit nieder. Kein schöner Zustand. Wenn wir also die Leber gesund halten oder sie heilen wollen, müssen wir stets auch einen Blick auf die Darmgesundheit werfen.

Ich hoffe, ich habe Ihnen nun die Festtage nicht verdorben, Sie aber etwas mehr für eine gesunde Lebensweise sensibilisiert. Es gilt: Was dem Darm guttut, schadet auch der Leber nicht. Sind beide gesund, richtet auch der ein oder andere Schokonikolaus keinen bleibenden Schaden an.

Volkskrankheit Rückenschmerzen – Ursachen und Prävention

In der modernen Zivilisation haben wir uns zu einer Gesellschaft der Rückenschmerzen entwickelt. Zu langes Sitzen im Bürostuhl und der ständige Blick aufs Handydisplay, wo auch immer wir stehen oder gehen verstärken das noch. Wir verbringen zu viel Zeit in Positionen, für die unser Skelett nicht ausgerichtet ist. Kein Wunder, dass es im Kreuz zwickt und zwackt, wenn wir Glück haben. Wenn es schlecht läuft, können wir uns ohne starke Schmerzmittel und Muskelrelaxanzien kaum mehr bewegen. Eine Folge von schlechter Ernährung, zu wenig Schlaf, verkürzten Muskeln, Sehnen und starker Fehlbelastung. Aber auch wenn unsere Psyche überlastet ist, kommt es zu Schmerzsymptomen im Kreuz. Viele dieser Beschwerden fallen ins Gebiet von Orthopädie, Physiotherapie und Osteopathie – nicht zu vergessen die Psychotherapie. Aber es geht eben auch um das ganze „System“. Unser Körper ist lange Zeit sehr resilient. Das grenzt fast an ein Wunder.

Genau diese Wunder vollbringt unser Körper täglich. Er ist viel resilienter als viele glauben. Aber hält er großem psychischen Druck nicht mehr stand, lässt er uns körperlich spüren, dass etwas nicht stimmt und dass es an der Zeit ist, etwas zu unternehmen. Rückenschmerzen dienen also häufig als Warnsystem, das uns zeigt, dass in unserem Leben etwas im wahrsten Sinne des Wortes schiefläuft. Wir sind ja Meister und Meisterinnen der Verdrängung. Dagegen wehrt sich unser „System“. Ungelöste Probleme und Stress schlagen eben nicht nur auf den Magen, sondern können sich auch langfristig im Kreuz manifestieren. Ebenso wie Traumata, die beispielsweise späte Nachwirkungen einer Unfallverletzung sein können. Ohne das daraus entstehende Trauma zu behandeln, verschwinden häufig auch die Schmerzen nicht. Im Gegenteil. Der Körper merkt sich: „Diese Bewegung hat beim letzten Mal wehgetan“ und so gehen wir schon fast davon aus, dass sie beim nächsten Mal ebenfalls schmerzt. Unser Gedächtnis, das beim Lernen viele Vorteile bietet, wirkt bei Schmerzen kontraproduktiv.

Ärzten und Psychotherapeuten fehlt oft Zeit

Trotz der vielfältigen Ursachen haben alle Rückenleiden eins gemein: Die Schulmedizin stößt immer öfter an Grenzen oder verordnet Schmerztherapien, die psychogen wirken und den ganzen Körper stark belasten. Damit bekämpfen wir, wie leider so häufig in der Medizin, nur Symptome und gelangen nicht an die Ursachen. Deshalb halte ich es für so wichtig, dass wir Heilpraktiker die klassische Medizin komplementär unterstützen. Nicht, weil ich glaube, dass die Schulmedizin nicht wirksam sein kann. Allerdings zeigt die Realität, dass gerade in der kassenärztlichen Versorgung der Raum fehlt fürs Tiefergehen, um an die Ursachen der Schmerzen zu gelangen. Monatelange Wartezeiten bei Fachärzten und Psychotherapeuten gehören ebenso zum medizinischen Alltag wie getaktete Behandlungszeiten und leider häufig auch der zu enge und einseitige Blick auf die Auswahl der Methoden.

Prävention und Selbstfürsorge

In meiner Praxis erlebe ich fast nie einen Fall von „nur Rücken“. Alleine schon deswegen halte ich es für essenziell, nicht erst dann einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen, wenn die Schmerzen nicht mehr auszuhalten sind. Mir ist klar, dass in unserer Gesundheitspolitik das Thema Prävention oft zu knapp kommt. Deshalb muss jeder und jede dafür selbst Sorge tragen. Eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung und ausreichend Bewegung sind Komponenten, um die Sie sich leicht selbst kümmern können. Regelmäßiges Spaziergehen an der frischen Luft kann jeder in seinen Tagesplan einbauen. Schon so einfache Dinge wie Treppen steigen, statt die Rolltreppe oder den Aufzug zu nutzen, helfen. Zwischendurch mal vom Bürostuhl aufstehen und sanfte Dehnungsübungen oder einfache Yogaübungen praktizieren, kann kleine Wunder bewirken. Auch die Bildschirmzeit am Handy können Sie selbst steuern und reduzieren. Oder täglich 15 Minuten meditieren. Alles einfach umsetzbare Selbstmaßnahmen, für die sich Ihr Rücken bedanken wird.

Spätestens, wenn es trotzdem anfängt im Kreuz zu zwicken, ist es Zeit das Blut zu analysieren und Stuhlproben zu untersuchen. Auch die Irisdiagnose kann schnell Aufschluss darüber geben, wo wir mit Hilfe der Naturheilkunde ansetzen können. Meist liegt der „Fehler“ im System – ist auf ein fehlerhaftes Zusammenspiel des gesamten Organismus zurückzuführen. Störfelder, Blockaden, Übersäuerung sind nur einige mögliche Ursachen. In meinen nächsten Blogbeiträgen erfahren Sie, wie die Naturheilkunde hier helfen kann.

7 Tipps für besseren Schlaf

In meinem vorherigen Blogbeitrag hatte ich Ihnen bereits den Lavendel als gute und natürliche Einschlafhilfe vorgestellt. Aber viel besser wäre es doch – wie eigentlich immer in der Medizin – wenn wir vor allem die Ursachen unserer Schlafstörungen genauer ansehen und etwas dagegen unternehmen würden. Ich haben Ihnen heute ein paar Tipps aufgeschrieben, damit Sie regelmäßig in Ihren so wichtigen erholsamen Schlaf gleiten können. Folgende Maßnahmen können Sie damit unterstützen:

  1. Ein Bett ist ein Schlafplatz – nicht mehr

Wer gesund und entspannt schlafen möchte, braucht einen Platz, an dem er genau das tut. Wer noch ewig ins Handy starrt oder sogar seinen Laptop mit ins Bett nimmt, um noch mal schnell E-Mails zu checken, den Kalender neu zu organisieren, eine Präsentation vorzubereiten oder die neuesten Serien zu streamen, braucht sich nicht wundern, wenn Gehirn und Körper nicht abschalten können. Wir ticken da ganz simpel: Kennt unser Gehirn das Bett als reinen Schlafplatz, stellt es sich darauf ein, dort zu schlafen. Verknüpft es das gemütliche Lager zusätzlich noch mit Arbeit oder Fernsehen, fährt es seine Aktivität nicht so leicht runter.

  1. Sport nur dezent und nicht zu spät

Generell ist Sport natürlich Aktivität und daher gut für Sie. Alles, was den Körper aber vor dem Schlafengehen anregt, sorgt eher für einen Push als für Entspannung. Einzige Ausnahme: Yoga. Wer es schafft einfache Yogaübungen zu praktizieren und dabei den Puls nicht in die Höhe treibt, sondern Bewegung und Atmung in Einklang bringt, kann sich für die Endentspannung direkt auf der Matratze betten. Oder Sie gehen, anstatt zu laufen, einfach eine Runde spazieren, bevor Sie sich hinlegen. Das entspannt ebenfalls.

  1. Alkohol und Koffein meiden

Dass Koffein, also Kaffee, Cola oder Schwarztee am Abend nicht unbedingt die beste Idee ist, können Sie sich sicher denken. Aber auch Alkohol steht einem erholsamen Schlaf im Wege. Nach ein, zwei Gläsern Wein mögen Sie vielleicht besser einschlafen – aber dafür schlechter durchschlafen. Ihre Nachtruhe wird unruhiger, ihr Harndrang höher und, weil dadurch der Flüssigkeitsverlust steigt, dehydrieren wir schneller. Die Kopfschmerzen am nächsten Morgen sind oft vorprogrammiert.

  1. Keine üppigen Mahlzeiten am Abend

Wer vor dem Zubettgehen noch üppige Mahlzeiten zu sich nimmt, muss sich nicht wundern, wenn der Körper mit der Verdauung beschäftigt ist und gar nicht einsieht, warum Sie jetzt schlafen wollen. Essen macht zwar müde, aber Ihr Körper kann während des Verdauungsprozesses nicht runterfahren. Er hat ja zu tun. Deshalb schlafen sie schlechter, wenn Sie nicht mindestens ein, zwei Stündchen vor dem Schlafengehen auf schweres Essen verzichten. Ein leichter Snack ist aber erlaubt.

  1. Den Körper an Ruhezeiten gewöhnen

Wir Menschen sind einfach Gewohnheitstiere – da führt kein Weg dran vorbei. Wenn Sie regelmäßig zur ungefähr selben Zeit ins Bett gehen und am nächsten Morgen zur selben Zeit aufstehen, stehen Ihre Chancen gut, dass Ihr Körper sich an die Ruhezeit zwischen diesen beiden Zeiten gewöhnt und Sie damit gut einschlafen, durchschlafen und erholsam wieder aufwachen.

  1. Für gutes Raumklima sorgen

Sorgen Sie im Schlafzimmer unbedingt für ein ausgewogenes Klima. Wer schlafen will, muss atmen können. Und das geht am besten, wenn Sie vor dem Schlafengehen ordentlich lüften oder zum Beispiel mit einem gekippten Fenster für eine regelmäßige Sauerstoffzufuhr sorgen. Achten Sie auch darauf, dass Sie die Heizung nicht zu sehr aufdrehen. Die perfekte Schlaftemperatur liegt bei rund 18 Grad Celsius – Ausnahmen bestätigen die Regel.

  1. Unstimmigkeiten aus dem Weg räumen

Streitereien in der Partnerschaft, aber auch mit Eltern oder Freunden am Telefon sind generell nicht schön. Vor dem Einschlafen sind sie ein echter Killer. Deshalb klären Sie Unstimmigkeiten unbedingt, bevor Sie ins Bett gehen. Das macht sie deutlich ruhiger und Sie schlafen entspannter ein und durch. Wer Streit mit in die Nacht nimmt, schläft meist später und unruhiger.

Sie sehen, Schlafprobleme sind kein Grund, um zu verzagen. Es gibt wirklich eine Menge Möglichkeiten, mit denen Sie, mit wenig Aufwand, einen guten Nachtschlaf erzielen können. Und der ist wirklich essenziell für Ihr Wohlbefinden und für Ihre Gesundheit.

Schlafen Sie gut!

 

Haben Sie schon von RANTES gehört?

Falls nein, wird es höchste Zeit. Was sich für Laien ein bisschen nach einem Haustiernamen anhört, ist vielmehr ein Signalprotein, dass dazu beiträgt, dass bestimmte Zellen des Immunsystems an anderen Stellen im Körper Auswirkungen haben. Die Abkürzung kommt von Regulated And Normal T cell Expressed and Secreted. Sie müssen das gar nicht übersetzen können. Viel wichtiger ist es zu wissen: RANTES triggert Abwehrzellen, beispielsweise bei Asthma, löst aber auch Entzündungsprozesse aus. Es sorgt dafür, dass sich Bakterien vermehren, und begünstigt die Entstehung von Krebs. RANTES kommt häufig dann ins Spiel, wenn wir an Krankheitssymptomen leiden, für die es scheinbar keine Ursache gibt.

Was bestimmt der RANTES-Wert?

Bestimmen wir den RANTES-Wert im Blut, bekommen wir häufig einen wichtigen Hinweis auf stille, lokale Entzündungen, die besonders oft in totem Gewebe im Kieferbereich auftreten. Aber auch an anderen Stellen im Körper können diese stillen Herde oft unbemerkt vor sich hin köcheln, zum Beispiel bei systemischen Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder bakteriellen Infektionen. Und, wie bei vielem, was wir nicht offensichtlich erkennen, sorgen diese Entzündungsherde für Probleme, für die wir scheinbar keine Ursache und auch keine zufriedenstellende Lösung anbieten können.

Warum ist dieser Wert so wichtig?

Erhöhte RANTES-Blutspiegel treten also bei vielen Krankheitsbildern auf, bei denen entzündliche Prozesse eine Rolle spielen. Wirklich spannend und für Sie als Patienten von Bedeutung ist, dass der erhöhte RANTES-Wert selten an der Stelle, an der er lokalisiert wird, Schmerzen verursacht, sondern vor allem zu systemischen Entzündungserkrankungen führt wie Gelenkbeschwerden, das Voranschreiten von Krebserkrankungen begünstigt oder auch zu Allergien, Asthma oder Multiple Sklerose führt. Sie leiden also beispielsweise unter Schmerzen, denen sich ohne genauere Untersuchung keine Ursache und kein Auslöser zuordnen lassen. Denn der eigentliche „stille“ Herd köchelt ja weiter vor sich hin. Selbst klassische Röntgenaufnahmen und MRTs, die sonst mit Hilfe von Kontrastmitteln Krankheiten aufdecken, können diese nicht aufspüren. Ist ja auch logisch, denn durch totes Gewebe fließt kein Blut mehr und es treten nur geringe Stoffwechselaktivitäten auf. Um die Entzündungen aufzuspüren, bedarf es ein äußerst geschultes Auge des diagnostizierenden Mediziners und einer so genannten DVT-Aufnahme. DVT steht für Digitale Volumen-Tomographie oder, wenn der Herd im Kieferbereich vermutet wird, Dentale Volumen-Tomographie. Eine andere Entdeckungsmöglichkeit bietet die Durchführung einer Dünnschicht-CT-Aufnahme – beides Privatleistungen.

Wie entstehen die stillen Herde?

Um zu ergründen, was wir dagegen tun können, müssen wir vor allem wissen, wie die Entzündungen entstehen. Da wäre zum Beispiel die Kieferrestostitis, die häufig für einen
erhöhten RANTES-Wert sorgt – das ist der beschriebene krankmachende Herd, der im Kiefer entstehen kann, wenn zum Beispiel ein Zahn gezogen wurde. Aber auch starkes Übergewicht und Adipositas können stille Entzündungen verursachen. Das Fettgewebe produziert dann zahlreiche Entzündungsbotenstoffe, die über die Blutbahnen durch den ganzen Körper geschickt werden. Weitere Auslöser: Stress, ein Mangel an Bewegung und eine Ernährung mit zu viel Zucker und ungesunden Fetten und zu wenigen Nährstoffen. Sie sehen also, wie viele von uns diese Probleme treffen können.

Deshalb kläre ich meine Patientinnen und Patienten umfangreich über dieses Thema auf und rate bei ungeklärten Schmerzen immer wieder dazu, die Bestimmung des RANTES-Wertes im Blut durchführen zu lassen, obwohl es sich dabei um eine Selbstzahler- oder Privatleistung handelt. Die Kosten von rund 30 Euro lohnen sich, wenn wir dadurch die Ursachen für unspezifische Erkrankungen ergründen können. Wenn wir die Auslöser finden, lassen sich Krankheiten gezielter behandeln und wir müssen nicht nur an den Symptomen arbeiten, sondern haben eine echte Chance, auch die Ursachen auszumerzen.

Wieviel ist Gesundheit wert?

In den letzten Jahren beobachte ich mit steigender Skepsis die Entwicklung, dass Menschen Vorsorgeuntersuchungen verpassen, weil sie Geld sparen wollen. Sie zögern aus Kostengründen, diese Untersuchungen durchführen zu lassen – einige sinnvolle Leistungen sind inzwischen sogar so genannte IGeL, individuelle Gesundheitsleistungen, also Selbstzahlerleistungen, geworden. Ich habe erlebt, dass des Geldes wegen, wichtige Untersuchungen bis zu fünf Jahre hinausgezögert wurden. Das halte ich für fatal.

Hinzu kommt, dass immer mehr private Krankenkassen mit Beitragsrückerstattungen werben, weil sie davon ausgehen, dass Patienten Rechnungen nicht einreichen, um Teile ihrer Beiträge wieder zurückzubekommen. Und häufig haben sie damit recht. Denn die Praxis zeigt, dass diese Art der Werbung Früchte trägt. Allerdings bedenken viele nicht, welche schweren Nebenwirkungen, das mit sich bringen kann.

Die zeigen sich oft erst, wenn die Menschen nicht mehr anders können und wegen starker Symptome wie zum Beispiel andauernder Schmerzen bei mir oder ihren Hausärzten aufschlagen. Dann ist eine Krankheit oft schon so weit fortgeschritten, dass eine Behandlung deutlich aufwendiger, unangenehmer und langwieriger wird. Im schlimmsten Fall können die versäumten Präventionsmaßnahmen sogar tödlich enden.

Unnötig und tragisch

Da frage ich mich schon, wieviel die eigene Gesundheit den Menschen wert ist. Aber ich möchte auch die Krankenkassen nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Denn die Versicherung sollte niemals mit dem Leben von Patienten zocken. Gerade erst habe ich wieder den Fall erlebt, dass eine Patientin mit einem bösartigen Tumor in fortgeschrittenem Stadium zu mir kam. Hätte sie ihre Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen, hätten ihre Ärzte den Tumor viel früher entdeckt und schneller sowie zielgerichteter reagieren können. Und mit naturheilkundlichen Methoden hätten wir diese Therapien unterstützen können. Das ist natürlich auch jetzt noch möglich. Ich hätte mir für die Patientin aber gewünscht, dass ihr die nun nötig gewordene hochdosierte Chemotherapie mit den ganzen Nebenwirkungen erspart geblieben wäre. Und ihre Heilungschancen stehen heute viel schlechter als bei einer früheren Erkennung des Tumors.

Das ist besonders tragisch, wenn man bedenkt, dass das Verpassen wichtiger Vorsorgeuntersuchungen oft auch noch finanziell völlig unnötig ist. Liest man das Kleingedruckte in den Krankenkassen-Verträgen zeigt sich häufig, dass bestimmte Präventionsmaßnahmen sich gar nicht auf eine Rückerstattung auswirken. Im Gegenteil. Es gibt sogar einige Versicherer, die all jenen einen Bonus auszahlen, die ihre Prävention eigenverantwortlich wahrnehmen. Ich wünschte, das würden alle so machen. Aber leider sind auch solche Maßnahmen oft nur Lockangebote – genauso wie die Übernahme der Kosten von Heilpraktikerleistungen. Die werden nämlich oft nach nur kurzer Zeit wieder abgeschafft oder zumindest gekürzt – Sparmaßnahmen, versteht sich! Das passiert bei Privatversicherungen seltener. Aber auch deshalb steigen die Beiträge besonders im Alter oft ins Uferlose.

Heilung statt Prävention

Jetzt können wir natürlich alle über unsere Zweiklassen-Medizin lamentieren – dass es oft einen Unterschied macht, ob jemand privat oder gesetzlich versichert ist, möchte ich auch gar nicht bestreiten. Woran unser Gesundheitssystem aber noch viel deutlicher krankt, ist die Ausrichtung auf Heilung, anstatt auf Prävention zu setzen. Hier müssten alle – Krankenkassen, Ärzte und Heilpraktiker – gemeinsam ansetzen und dafür sorgen, dass Patienten über Präventivmaßnahmen und mögliche Erstattungen dieser informiert sind. Natürlich ist jeder hauptsächlich selbst für seine Gesundheit zuständig. Wir können aber nicht immer alle Verantwortung auf sie abwälzen und uns dann wundern, wenn mit wichtigen Untersuchungen lax umgegangen wird. Allerdings möchte ich auch niemanden in Schutz nehmen, der fahrlässig seine Gesundheit verspielt. Eine Frage des Vermögens darf sie aber niemals sein. Denn Gesundheit ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.

Fastenzeit ist Virenzeit

Die Fastenzeit hat wieder begonnen. Und jedes Jahr zu dieser Zeit, verzichten viele aus Glaubens- oder anderen Gründen. Ansätze gibt es jede Menge, aber nicht alle sind gesund.

Kein Übereifer beim Fasten

Manche verzichten auf Süßigkeiten, manche verzichten tagsüber gleich ganz aufs Essen. Generell spricht nichts dagegen, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke zu verzichten, wenn wir nicht gerade während des Tages besondere körperliche und geistige Höchstleistungen erbringen müssen. Auch verschiedene Fastenkuren sind mit ärztlicher Begleitung nicht gesundheitsschädlich, so lange man nicht übertreibt oder gar aufgrund eines Fasten-Ehrgeizes zu weit geht und auf wichtige Medikamente verzichtet. Das kann ganz schnell in einem Desaster enden.

Immer genug Wasser trinken

Wer isst, für den ist es essenziell, auch während der Fastenzeit auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Obst und Gemüse gehören auf jeden Speiseplan – auch zur Fastenzeit – und am besten schonend zubereitet. Worauf wir aber niemals verzichten dürfen, ist auch den Tag über genügend Wasser zu trinken. Die benötigte Menge ist individuell verschieden. Aber zwei Liter stilles Wasser pro Tag sollten es IMMER sein. Damit schaffen wir die Basis für ein gesundes Immunsystem. Denn leider fällt die Fastenzeit ja auch immer in die Hochzeit von Viren, wie wir gerade wieder einmal schmerzhaft feststellen. Umso wichtiger, dass Ihr Immunsystem gut arbeitet.

Wenn wir gerade dabei sind …

Wir wissen natürlich alle, dass Alkohol, Zigaretten und allerlei andere gesundheitsschädigende Substanzen nicht gut für unser Immunsystem sind. Ich schlage also vor, die Fastenzeit dafür zu nutzen, sich von solch ungesunden Gewohnheiten zu lösen. Mit etwas Durchhaltevermögen und spätestens, wenn Sie merken, dass es Ihnen dadurch besser geht, schaffen Sie den Absprung unter Umständen sogar vollständig.

Weniger Bildschirmzeit

Zu diesen ungesunden Angewohnheiten zählt übrigens auch der exzessive Umgang mit allerlei elektronischen Geräten. Das Handy muss doch wirklich nicht permanent vor unseren Augen kleben, oder? Manchmal habe ich das Gefühl, ich gehe durch Zombiestädte, wenn ich die vielen Menschen sehe, die sogar während eines Spaziergangs oder auf dem Weg zur Bahn oder zu Freunden permanent auf die Mini-Bildschirme starren. Abgesehen davon, dass das ausgesprochen schädlich für die Augen ist, erhöht sich die Unfallgefahr mit anderen Verkehrsteilnehmer immens.

Weniger Stress

Besonders dann, wenn wir beruflich bedingt sowieso schon sehr viel Zeit am Computerbildschirm verbringen, hilft so ein Handy-Fasten immens dabei, uns wieder besser konzentrieren und fokussieren zu können. Oder unternehmen Sie doch einen Spaziergang anstatt des abendlichen „Familien-Fernsehens“! Das wirkt wahre Wunder beim Stressabbau. Denn Stress stellt neben schlechten Nahrungsmitteln und dem hohen Medienkonsum eine massive Beeinträchtigung unseres Immunsystems dar. Außerdem ist der TV-Verzicht gut für so „altmodische“ Tätigkeiten wie gute Unterhaltungen. Zurzeit würde ein gedrosselter Medienkonsum wohl auch dazu führen, dass die Panik im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus auf ein vernünftiges Maß an Vorsicht eingedämmt werden könnte.

A propos Viren

Verzichten Sie bitte generell auf Hamsterkäufe und Panikmache. Waschen Sie sich lieber zu Viren-Hochzeiten ein bisschen häufiger die Hände als gewohnt. Sich 30 Sekunden lang die Hände normal zu waschen mindert ein Infektionsrisiko bereits erheblich. Können Sie das nicht, setzen Sie auch mal ein Händedesinfektionsmittels ein. Auch mit dem ein oder anderen Nahrungsergänzungsmittel klappt die Virenabwehr besser: Zink und andere Spurenelemente gehören zu einer gesunden Vorsorge. Ich rate Ihnen außerdem davon ab, sich unnötig die Hände zu reichen und zu Zeiten mit vielen erkälteten Menschen, größere Veranstaltungen zu besuchen. Dann überstehen Sie die Fastenzeit gesund und ohne Virusinfekt.

 

Ihr Roland Tennie

Prävention muss praktikabel sein und darf nicht in Stress ausarten

Prävention hört sich für viele nach „ganz schön anstrengend“ an. Jeder von uns weiß inzwischen, dass wir uns bewegen sollten, gesund essen müssen und für weniger Stress sorgen. Das artet im Alltag aber oft erst in Stress aus. Wie schaffen wir es, gesund zu bleiben, ohne einen völlig durchgetakteten Alltag bestreiten zu müssen, der uns, auch außerhalb der Arbeit, mehr stresst als hilft?

Roland Tennie: Das Thema Prävention hat in der Medizin in den letzten Jahren einen eigenen und wichtigen Stellenwert bekommen. Leider aber erst jetzt. Grundsätzlich muss Prävention praktikabel sein und darf natürlich nicht in Stress ausarten, sonst ist es keine Prävention mehr. Es gibt kleine Maßnahmen, die jeder einfach und schnell umsetzen kann. Für den einen kann das dreimal die Woche ein paar Bahnen schwimmen sein oder zu viel Zucker aus dem Speiseplan streichen. Für den anderen sind es ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund und vieles mehr. Wichtig ist aber, dass jeder seinen eigenen Bedarf analysieren muss. Was für den einen richtig ist, mag für den anderen Stress bedeuten. Aber auch eine große Lösung, die den ganzen Alltag umstrukturiert, kann einem das Leben erleichtern und gleichzeitig dafür sorgen, dass wir nicht krank werden.

Ich bin der Überzeugung das jeder in der Lage ist, ganz schnell, seine eigenes, kleines Präventivprogramm zu starten. Drei Tipps, die ich jedem geben kann und die wir alle einhalten sollten, sind:

  1. Achten Sie auf Ihre Schlafhygiene
  2. Seien Sie bei der Auswahl Ihrer Lebensmittel kritisch
  3. Vermeiden Sie den Umgang mit schon ewig bekannten gesundheitsschädlichen Stoffen

Außerdem helfen kleine Auszeiten den Tag über, wie Spaziergänge und Ruhephasen. Sie geben der Prävention im Alltag mehr Bedeutung. Im Übrigen sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass gerade in medizinischen Berufen die Prävention am meisten der Zeit hinterherhinkt.

Leider hat der Gesetzgeber es bisher nicht geschafft, das Thema „Wie bleibe ich gesund?“ in einen schulischen und beruflichen Ablauf einzubinden. Es gibt jedoch grundsätzliche Maßnahmen, die eigeninitiativ entstehen und der allgemeinen Prävention schon sehr früh dienen. Kindergärten organisieren zum Beispiel gesunde Frühstücke, Schulen achten auf das richtige Umgehen mit zeitlichen Abfolgen, um Überforderungen und Stress bei Schülern vorzubeugen. Solche und andere Programme halte ich für sehr wichtig. Das könnten wir ganz grundsätzlich erarbeiten, müssen sie dann aber auch konsequent umsetzen.

Welche Rolle spielt unser Immunsystem und wie schaffen wir, dass es stark ist?

Unser Immunsystem arbeitet 24 Stunden am Tag, um uns vor Krankheiten zu schützen und, um unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten. Es kennt keine Ruhephasen. Wenn man möchte, könnte man es sogar als das beste präventive System in unserem Körper bezeichnen. Es erneuert sich kontinuierlich und arbeitet laufend daran, entstandene Immundefekte zu reparieren. Um so wichtiger ist es, dass wir ihm auch die Möglichkeit einräumen, seine Arbeit wirklich gut zu machen. Die schon in Frage 1 genannten Maßnahmen spielen hier natürlich eine Rolle. Doch die können wir noch beliebig ausweiten. Fangen wir morgens beim Duschen an: Hier hat uns Kneipp schon viele Hinweise überliefert. Ganz kalt duschen, oder die warme Dusche mit einem kalten Guss abzuschließen, die Räumlichkeiten gut zu lüften, um Sauerstoff in unseren Wohnbereich zu lassen. Alleine diese Liste lässt sich endlos fortsetzen. Gymnastik, Dehnungsübungen und kleinere sportliche Aktivitäten haben ebenso einen großen Stellenwert.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird immer auf die Bedeutung eines warmen Frühstücks hingewiesen. Es soll uns Energie und über den Tag mehr Kraft geben. Auch die Zufuhr von Mineralien und Vitaminen spielt eine Rolle. Insbesondere dann, wenn wir einem höheren Bedarf ausgesetzt sind, als wir durch unsere Lebensmittel aufnehmen können. Direkt immunstimulierende Produkte haben an dieser Stelle aber erst einmal nichts zu suchen, sofern wir keine gesundheitlichen Störungen haben. Es geht um Prävention und nicht um Behandlung.

Was gehört denn noch dazu?

Einen großen Teil haben wir ja bereits angerissen. Worauf ich bisher noch nicht eingegangen bin, ist die menschliche Psyche. Auch die spielt natürlich eine große Rolle in der Prävention. Unsere Psychohygiene vernachlässigen wir leider gerne. Das fängt schon an, dass wir uns viel zu schnell über alles aufregen, auch wenn sich das in der Regel nicht lohnt. Das lässt sich mit positiven Gesprächen mit Kollegen und anderen Mitmenschen ganz leicht ersetzen und erspart uns unnötige Diskussionen. Überlegen Sie mal, was ohnehin schon durch unsere Smartphones, Dauerbeschallung und vieles mehr über uns hereinbricht. Besser wir strukturieren die Flut der Medien gut. Mir persönlich hat übrigens das „Clean Desk Prinzip“ sehr geholfen, meiner Psyche mehr Freiraum zu geben. Das habe ich in einem Montagshappen-Artikel kennengelernt.

Was macht uns denn wirklich krank?

Die Menschheit wird seit Jahrhunderten mit krankmachenden Situationen konfrontiert. Früher waren es Seuchen und mangelnde Hygiene, die uns zu schaffen machten. Heute ist es die rasante technische Entwicklung und eine zum Teil übertriebene Hygiene.

Die Arbeit unseres Immunsystem wird von vielen Faktoren gelenkt. Denken Sie zum Beispiel mal daran, wie viele Rückrufe von verunreinigten Lebensmitteln und gepanschten Medikamenten es gibt. Oder hören Sie mal genau hin, mit wieviel Lärm Sie täglich konfrontiert sind. Das sind alles Faktoren, die unser Immunsystem zusätzlich zu unseren eigenen „Fehlern“ belasten.

Wichtig ist bei der Frage danach, was uns krank macht, dass wir stets individuell bleiben. Denn es gibt nicht den einen Standard, der jeden vor gleich große Herausforderungen stellt. Auch wenn klar ist, dass einiges im Alltag, was wir oft selbst gar nicht so sehr beeinflussen können, für sogenannte Zivilisationskrankheiten sorgt. In der Medizin sind wir immer wieder überrascht davon, dass Menschen mit dem gleichen Alltagsraster nicht zwangsläufig die gleichen Krankheiten bekommen.

Inwiefern zahlt unser Gesundheitssystem denn in das Thema Prävention ein? Was müsste hier besser laufen?

Unser Gesundheitssystem hat ein Vorsorgeprinzip entwickelt, um Krankheiten früh zu erkennen. Aber das ist keine Prävention. Wer bei einer Vorsorgeuntersuchung eine Diagnose bekommt, ist bereits krank und nicht mehr im wirklich präventiven Teil des Systems. Für mich heißt Prävention, das aktive Verhindern von Krankheiten. In der Medizin teilen wir die Prävention auf in Primärprävention, Sekundärprävention und Tertiärprävention.

Schauen wir uns die den einzelnen Abschnitten zugeordneten Bereiche einmal an, haben wir eigentlich den Bereich Gesundheit bereits verlassen. Die Primärprävention ist noch am ehesten der vorbeugenden Lebensführung zuzuordnen. Aber wir befinden uns schon im Stadium der Krankheit oder der beginnenden Krankheit.

Wir brauchen also dringend Präventionsprogramme, wie sie einige Krankenkassen anbieten. So schnell diese in einen Leistungskatalog integriert sind, so schnell sind sie leider auch oft wieder verschwunden. Ernsthaft verfolgt wird Prävention meines Erachtens nach zumindest noch nicht.

Auch an unseren Universitäten wird wenig Prävention gelehrt und manche naturheilkundlichen Praxen werben mit Prävention, setzen aber nicht immer reproduzierbare Untersuchungen ein. Der Ernährungsmedizin ist im Moment der größte präventive Charakter zuzuschreiben. Hier klärt man am besten auf und die Forschung ist sehr gut geregelt. Aber auch dafür muss jeder erst einmal seinen individuell richtigen Partner finden.

Eines ist mir jedoch sehr wichtig zu sagen: Prävention ist in erster Linie immer die Selbstverantwortung jedes Menschen seinem eigenen Körper gegenüber. Allerdings spielt eine Erziehung in diese Richtung in unserer medizinischen Gesellschaft leider nur eine untergeordnete Rolle. Oder aber wir übertreiben durch eine Vielzahl von Angeboten, was Menschen dann dazu verleitet, die Verantwortung in falsche Hände zu legen, weil ihnen vermittelt wird, sie würden präventiv handeln.