Komplementärmedizin bei Demenz

Anstieg von Altersdemenz: Wie komplementäre Therapieansätze wirken können

Deutschland wird älter und das führt zu einer Zunahme an Demenzerkrankungen. Aktuell sind etwa 1,8 Millionen Deutsche betroffen, und Prognosen sehen die Zahl für das Jahr 2050 bei etwa 2,8 Millionen Menschen über 65. Während die konventionelle Medizin oft der Hauptansatzpunkt für die Behandlung ist, kann die komplementäre Medizin wertvolle Unterstützung bieten.

Was aber genau bedeutet Demenz eigentlich? Das Krankheitsbild umfasst eine Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen, die fortschreitende Gedächtnisdefizite, Schwierigkeiten in Kommunikation und kognitiven Funktionen sowie Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen verursachen. In den Anfangsphasen der Erkrankung können Patienten ihren Alltag meist noch bewältigen, doch mit der Zeit wird eine permanente Betreuung erforderlich. In diesem Blogbeitrag konzentrieren wir uns auf die am häufigsten vorkommenden Formen: Alzheimer (rund 70%) und vaskuläre Demenz (etwa 20%).

Mögliche Ursachen

Wissenschaftler haben die genauen Ursachen von Alzheimer noch nicht vollständig ergründet, während vaskuläre Demenz oft auf spezifische Schädigungen zurückgeführt werden kann. Beispiele hierfür sind Schlaganfälle oder physische Traumata am Kopf. Andere Ursachen können neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder die Levy-Körper-Krankheit sein.

Die traurige Realität ist, dass primäre Demenzen bislang als unheilbar gelten. Viele Betroffene wenden sich daher primär an Schulmediziner. Bei ihnen liegt der Fokus oft auf Medikamenten, die zwar Symptome lindern, aber auch starke Nebenwirkungen verursachen können, wie Kopfschmerzen, Verwirrtheit oder Verdauungsprobleme.

Ergänzende Therapieoptionen

Die Komplementärmedizin sollte aber unbedingt ebenfalls genutzt werden. Denn sie bietet zahlreiche Methoden, die sowohl die Symptome als auch die Nebenwirkungen der konventionellen Medikamente abmildern können. Einige Beispiele:

  • Akupunktur: Diese traditionelle chinesische Heilmethode nutzt feine Nadeln, die an spezifischen Punkten des Körpers eingeführt werden, um den Energiefluss zu regulieren. Bei Demenzpatienten kann Akupunktur dazu beitragen, die Durchblutung im Gehirn zu steigern. Dies könnte wiederum positive Auswirkungen auf Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit haben. Die Implantat-Akupunktur setzt sogar kleine Titan-Implantate im äußeren Ohr ein, um das zentrale Nervensystem kontinuierlich zu stimulieren und die Produktion wichtiger Neurotransmitter anzuregen.
  • Homöopathie: Während die Homöopathie kein Allheilmittel für Demenz ist, können bestimmte homöopathische Arzneimittel dazu beitragen, spezifische Symptome wie Angst oder Verwirrtheit zu lindern. Durch die Verwendung von Globuli oder Tropfen können Patienten eine begleitende Therapie erhalten, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Manchmal werden auch Infusionen mit homöopathischen Komplexmitteln verwendet.
  • Musiktherapie: Die Verbindung von Musik und Erinnerungen ist stark, und Demenzpatienten können davon profitieren. Das Hören von Musik aus der Vergangenheit kann Erinnerungen und Gefühle hervorrufen, die das emotionale Wohlbefinden steigern. Zudem kann die Musiktherapie die kognitiven Fähigkeiten unterstützen, da Musik verschiedene Teile des Gehirns aktiviert.
  • Kinesiologie: Diese Methode untersucht die Bewegungsabläufe und Energieflüsse im Körper. Bei Demenzpatienten können Übungen, insbesondere Überkreuzbewegungen, dabei helfen, die motorischen Fähigkeiten und das Gleichgewicht zu verbessern. Ein verbessertes Gleichgewicht und bessere Koordination können wiederum das Risiko für gefährliche Stürze senken, ein häufiges Problem bei älteren Menschen.
  • Vitamin D: Zwar gibt es bisher keine direkten Belege dafür, dass Vitamin D Demenz heilen oder verhindern kann, aber mehrere Studien deuten darauf hin, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel das Risiko für die Entwicklung einer Demenzerkrankung verringern könnte. Besonders bei älteren Menschen, die oft weniger Zeit im Freien verbringen und daher einem höheren Risiko für Vitamin-D-Mangel ausgesetzt sind, könnte eine ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin von Vorteil sein.

Heilbare Formen der Demenz

Neben den nicht heilbaren primären Demenzen gibt es auch sekundäre Demenzen, die durch frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung oft reversibel sind. Beispiele hierfür sind Vitamin-B12-Mangel oder Schilddrüsenunterfunktion.

In vielen Fällen kann die Kombination von Schulmedizin und ergänzenden Therapieansätzen den größten Nutzen für Patienten bringen, nicht nur bei Demenz, sondern auch bei anderen Krankheiten. Es ist aber immer wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, bevor Sie mit einer Therapie beginnen. Das beugt unerwünschte Nebenwirkungen vor. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Schulmedizinern und Heilpraktikern kann für das Wohl der Patienten einen echten Unterschied machen und für eine verbesserte Lebensqualität sorgen.