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Mit Körnern Menstruationsbeschwerden im Griff

Wer hätte das gedacht. Die weibliche Menstruation hat in den letzten Wochen den Sprung aus den Frauenmagazinen in die deutschen Leitmedien geschafft. Und das ist gut so – ebenso wie der Anlass: Der spanische Ministerrat beschließt Menstruationsurlaub. Zwar muss das Gesetz noch vom Parlament bestätigt werden. Ich glaube aber, das ist nur eine Frage der Zeit. Jetzt können wir uns sicher über die Begrifflichkeit des „Urlaubs“ streiten. Wenn Symptome wie Unterleibsschmerzen, Erschöpfungszustände und Migräne etwas nicht sind, dann Urlaub. Aber darüber soll an anderer Stelle diskutiert werden. Was mich und viele andere Kollegen umtreiben sollte und auch umtreibt ist viel mehr Frauen dabei zu helfen, die Zyklusprobleme, mit denen sie kämpfen, in den Griff zu bekommen. Die Schulmedizin hat bisher lediglich Hormonhämmer wie die Anti-Baby-Pille hervorgebracht und selbst die Naturheilkunde geht mit hormonähnlichen Ersatzstoffen oder mit Homöopathie an das Thema heran.

Es kann so einfach sein

Alle angesprochenen Lösungen erfordern immer den Gang in die Apotheke – bei der Pille sogar das ärztliche Rezept. Dabei geht es viel einfacher. Neben Entspannungs-Hilfsmitteln wie Wärmflaschen, Kräutertees und der ein oder anderen Yogaübung, die vielen Frauen auch intuitiv schon nutzen, rate ich ihnen in meiner Praxis dazu, mit Körnern zu arbeiten. Diese Methode wende ich seit neuem erfolgreich an. Das Seed-Cycling, also die Rotation der Einnahme verschiedener Kerne, sorgt dafür, dass sich die hormonelle Balance einpegelt. Sind die Hormone im Ungleichgewicht, verursacht das Zyklusstörungen und Regelbeschwerden, die über das völlig normale Ziehen im Unterleib hinausgehen. Dafür unterteilen wir den Zyklus in zwei Teile.

  1. Die Follikelphase:

Diese Phase beginnt am ersten Tag der Menstruation. Ein Follikel, dieses bläschenartige Gebilde in den Eierstöcken, beherbergt eine Eizelle, die darin ausreift. Am Anfang dieser Phase bis zum Eisprung unterstützen täglich je ein Esslöffel geschroteter Leinsamen und gemahlene Kürbiskerne diesen Reifeprozess. Omega-3-Fettsäuren, Lignane – das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zu den so genannten Phytohormonen gezählt werden – und der Immunbooster Zink sorgen dafür, dass in den Eierstöcken alles so abläuft, wie es soll.

  1. Die Gelbkörperphase oder Lutealphase:

Ausgehend von einem 28-Tage-Zyklus befinden Sie sich in den zweiten 14-Tagen Ihres Zyklus in der Gelbkörperphase – also in der Phase, in der die Hormone Östrogen und Progesteron gebildet werden. Östrogen kennen wir auch als weibliches Sexualhormon, Progesteron nennen wir auch Gelbkörperhormon. Diese beiden Wunderstoffe haben einen wichtigen Anteil am Ablauf der Menstruation. Deshalb ist es so wichtig, dass die Bildung unterstützt wird. Mit der täglichen Einnahme je eines Esslöffels Sesam und Sonnenblumenkerne unterstützen Sie optimal die Bildung von Progesteron in der Leber. Omega-6-Fettsäuren, Selen und wieder Lignane erledigen sind auch dafür am Start.

Große Wirkung bei etwas Ausdauer

Es gibt, übrigens, auch noch weitere positive Nebenwirkungen beim Seed-Cycling. Sie verlieren weniger Haare, schlafen besser und bekommen Heißhunger-Attacken und Schlafstörungen in den Griff. Diese sanfte Methode eignet sich für jeden und ist denkbar einfach in der Handhabung. Sie können die Körner zum Beispiel in Ihr Müsli einrühren oder sie pur als Snack zwischendurch genießen. Aber bitte immer genug dazu trinken. Ein Haken hat das Seed-Cycling jedoch. Im Gegensatz zur Chemiekeule Anti-Baby-Pille, die sofort Wirkung zeigt, dauern die Maßnahme, typisch für Hilfe aus der Natur, etwas länger. Drei Zyklen sollten Sie Ihrem Körper schon Zeit geben, um unerwünschte Nebenwirkungen bei der Menstruation mit Körnen in den Griff zu bekommen.