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Virusinfekte sorgen für nachhaltige Erschöpfung

In letzter Zeit beobachte ich in meiner Praxis und in meinem Umfeld ein besorgniserregendes Phänomen: Menschen, die einen Virusinfekt überstanden haben, kämpfen oft noch lange nach der akuten Phase mit anhaltenden Erschöpfungszuständen. Diese Form der postviralen Abgeschlagenheit betrifft nicht nur den Körper – was an sich schon belastend genug wäre. Viele Betroffene berichten auch von einem ständigen Gefühl der Benommenheit, einem sogenannten „Gehirnnebel“. Dieses Symptom, das sich durch verminderte Konzentrationsfähigkeit, Verwirrtheit und geistige Erschöpfung äußert, beeinträchtigt den Alltag erheblich und führt oft zu nachhaltigen Einschränkungen im Berufs- und Privatleben. Wichtig wäre ein Auskurieren und gezielte Behandlungsmaßnahmen, um das Phänomen in den Griff zu bekommen. Die Betroffenen benötigen dringend Ruhe und Zeit zur Erholung, doch genau daran mangelt es. Wer hat heute schon Zeit dazu, lange Erholungsphasen in das tägliche Leben einzubauen?

Virusinfekte nicht auf die leichte Schulter nehmen

Die meisten nehmen das Thema Virusinfekte immer noch auf die leichte Schulter. Sie sind daran gewöhnt, auch mit ein paar Tagen Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und weitere Symptomen zur Arbeit zu gehen. Oft wird die Krankheit als Unannehmlichkeit betrachtet, die man irgendwie durchzustehen muss, während man seine Pflichten erfüllt. Selbst wenn das nur bedeutet, seine Zeit abzusitzen, weil jegliche Leistungsfähigkeit fehlt.

Doch das ist nicht das einzige Problem. In der Medizin Tätige kennen post-virale Fatigue bereits seit langem. Das Epstein-Barr-Virus (EBV) beispielsweise kann nach einer Infektion zu anhaltender Müdigkeit führen. Das so genannte chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) wurde bisher hauptsächlich mit diesem Virus assoziiert. Neu ist, dass immer häufiger ähnliche Symptome auch nach anderen Virusinfektionen auftreten. Immer mehr Menschen scheinen nach einer überstandenen Infektion nicht so einfach wieder zur Tagesordnung übergehen zu können. Die Dimension hat sich eindeutig verändert und braucht mehr Aufmerksamkeit.

Die vielfältigen Belastungen einer Virusinfektion

So drastisch die Konsequenzen sich auf das tägliche Leben der Erkrankten auswirken, so vielfältig sind die Symptome. Neben ständiger Müdigkeit leiden Betroffene häufig an den bereits angesprochenen Konzentrationsschwierigkeiten, die es ihnen erschweren, sich auf alltägliche Aufgaben zu fokussieren. Sie klagen weiter über eine körperliche Schwäche, die so tiefgreifend sein kann, dass selbst einfache Aktivitäten wie Spaziergänge zur Herausforderung werden. Ihnen geht buchstäblich schnell die Luft aus. Ein allgemeines Gefühl der Kraftlosigkeit und Antriebslosigkeit prägt den Alltag dieser Menschen, was zu einem enormen Verlust an Lebensqualität führt. Diese Symptome sind nicht nur kurzfristig belastend, sondern können Wochen, Monate oder sogar Jahre anhalten, was den Erholungsprozess zu einer echten Geduldsprobe macht. Erkrankte brauchen ein hohes Maß an Verständnis und Geduld – sowohl von sich selbst als auch von ihrem Umfeld.

Neue Behandlungsansätze zur Unterstützung der Genesung

Ich habe aber nicht nur schlechte Nachrichten. Die gute: Während die Medizin beim Epstein-Barr-Virus bereits erfolgreiche Behandlungskonzepte entwickelt hat, wird nun intensiv daran gearbeitet, diese Erkenntnisse auch auf andere Virusinfektionen zu übertragen. Erste Ergebnisse zeigen, dass durch gezielte Therapien und eine angepasste Nachsorge die Erholung zumindest beschleunigt werden kann. Diese Behandlungsansätze konzentrieren sich darauf, den Körper beispielsweise mit gezielt eingesetzten und individuell kombinierten Nahrungsergänzungsmitteln und homöopathischen Komplexmitteln bei der Regeneration zu unterstützen. Das Immunsystem wird gestärkt und den Betroffenen so geholfen, schrittweise ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.

Warum wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten

Was Sie selbst tun können: Nehmen Sie Ihre Symptome ernst und achten Sie genau darauf, was sich für Sie verändert hat. Je besser wir verstehen, was Ihnen Probleme bereitet, desto effektiver können Sie behandelt werden. Sie müssen den Zustand anerkennen. Dann können wir ihn gemeinsam aktiv angehen. Dann finden Sie auch schneller wieder in ihren Alltag zurück. Ich weiß, dass sich dauerhafte Erschöpfung in den Griff bekommen lässt. Sie ist kein unvermeidliches Schicksal, sondern eine behandelbar Herausforderung, die Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker bewältigen können. Sie brauchen Erholung und eine gezielter Nachsorge nach einer Virusinfektion. Dann bekommen Sie in der Regel auch ihre Gesundheit wieder zurück.

Würde Hahnemann impfen? Oder: Was Homöopathie und Immunisierung miteinander zu tun haben

Stellen Sie sich vor, Sie sind Heilpraktiker und sie finden viele Impfungen gut. Gerade im Moment, wo die Corona-Impfung heiß diskutiert wird, ist das keine leichte Position – weder bei einigen Patienten, noch bei vielen Kollegen. Und auch die Öffentlichkeit zeigt sich Heilpraktikern gegenüber eher kritisch. Eine Haltung pro Covid-19-Impfung traut man meiner Berufsgruppe nur selten zu. Ich schreibe das nicht, weil ich darüber jammern möchte. So ist es eben. Ich kann das aber nicht einfach hinnehmen. Stattdessen möchte ich lieber aufklären, erklären und vielleicht noch einige Kritiker in ihrer Skepsis abholen und überzeugen.

Heilpraktiker sind nicht alle Impfgegner

Im Gespräch, das ich regelmäßig persönlich, aber auch über die facebook-Seite meiner Praxis führe, komme ich früher oder später meist an den Punkt, dass ich gefragt werde: Sie sind doch Heilpraktiker. Da können Sie doch das Impfen nicht gutheißen und schon gar nicht, wenn ein Impfstoff im Hauruck-Verfahren die Zulassung erreicht hat. Diese Denke setzt häufig voraus, dass Ärzte und Heilpraktiker grundsätzlich eine gegensätzliche Einstellung haben müssen. Das entspricht aber in keiner Weise meiner Haltung und schon gar nicht meiner Überzeugung. Ich arbeite als Komplementärmediziner und finde generell, dass wir zum Wohle des Patienten nicht gegeneinander sondern miteinander und ergänzend arbeiten müssen.

Was hat das mit Homöopathie zu tun?

Auch Samuel Hahnemann, der Erfinder der Homöopathie, war Arzt, dem sogar in Washington D.C. ein Denkmal errichtet wurde. Sein Prinzip „Similia similibus curentur“ – Ähnliches soll mit Ähnlichem kuriert werden – basiert auf der gleichen Grundidee wie viele Impfungen, ganz besonders die Lebendimpfungen. Ich könnte mir also gut vorstellen, dass Samuel Hahnemann durchaus ein Impfbefürworter wäre, würde er heute noch leben. Eine seiner prägenden Eigenschaften war ja seine Hingabe zum Fortschritt und zur Weiterentwicklung der Medizin. Sonst würde es die Homöopathie heute nicht geben. Dafür hat er sogar Selbstversuche durchgeführt. Natürlich ist die Herstellungsweise von Impfungen auch anders als die der Homöopathie. Das ist ganz klar. Da der Gedanke hinter Impfungen und Homöopathie aber der gleiche ist, hoffe ich, dass der ein oder andere Impfgegner noch einmal genauer hinschaut. Das wäre mir ein großes Anliegen. Besonders jetzt, wo wir uns so stark wie lange nicht mehr, auf einen Impfstoff und/ oder geeignete Medikamente zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verlassen können müssen.

Wie funktioniert die Corona-Impfung

Ich gebe zu: Heutzutage werden viele Impfungen nicht mehr mit lebenden Viren durchgeführt. Das betrifft auch die Corona-Impfung. Sie werden also NICHT mit einer geringen Dosis des lebenden Covid19-Virus geimpft. Der SARS-CoV-2-Impfstoff von Biontech/Pfizer funktioniert über Boten-RNA. Der Körper erhält eine Art Anleitung für den Bau von Eiweißstoffen, die typisch für das Virus sind. Das führt zur Immunreaktion, es werden also Antikörper gebildet, die dem Immunsystem bei einer tatsächlichen Infektion helfen, gegen das Virus vorzugehen.

Warum wir uns gegen Corona impfen lassen sollten

Wenn die neue Impfung nicht wie die Homöopathie funktioniert, warum bin ich trotzdem dafür, dass wir uns alle impfen lassen? Ich glaube fest daran, dass wir als Gesellschaft grundsätzlich mehr Zusammenstehen und Miteinander demonstrieren müssen. Das heißt nicht, dass wir nicht mehr diskutieren sollten oder kein Für und Wider mehr abwägen dürfen. Aber eine Pandemie, die wir zumindest zu meinen Lebzeiten bisher so nicht erlebt haben, erfordert ein besonders Maß an Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Deshalb gilt meine Empfehlung für diese Impfung im Grunde uneingeschränkt. Denn nur so werden wir für uns alle in einem erträglichen Zeitrahmen wieder ein Leben erzielen, das wir kennen und als lebenswert empfinden. Und das ist etwas, das wir uns alle wünschen – egal ob Arzt, Heilpraktiker, Impfbefürworter oder -gegner, egal ob jung oder alt: Wir wollen unser Leben zurück oder zumindest ein neues, dass die Bezeichnung verdient.

Fastenzeit ist Virenzeit

Die Fastenzeit hat wieder begonnen. Und jedes Jahr zu dieser Zeit, verzichten viele aus Glaubens- oder anderen Gründen. Ansätze gibt es jede Menge, aber nicht alle sind gesund.

Kein Übereifer beim Fasten

Manche verzichten auf Süßigkeiten, manche verzichten tagsüber gleich ganz aufs Essen. Generell spricht nichts dagegen, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke zu verzichten, wenn wir nicht gerade während des Tages besondere körperliche und geistige Höchstleistungen erbringen müssen. Auch verschiedene Fastenkuren sind mit ärztlicher Begleitung nicht gesundheitsschädlich, so lange man nicht übertreibt oder gar aufgrund eines Fasten-Ehrgeizes zu weit geht und auf wichtige Medikamente verzichtet. Das kann ganz schnell in einem Desaster enden.

Immer genug Wasser trinken

Wer isst, für den ist es essenziell, auch während der Fastenzeit auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Obst und Gemüse gehören auf jeden Speiseplan – auch zur Fastenzeit – und am besten schonend zubereitet. Worauf wir aber niemals verzichten dürfen, ist auch den Tag über genügend Wasser zu trinken. Die benötigte Menge ist individuell verschieden. Aber zwei Liter stilles Wasser pro Tag sollten es IMMER sein. Damit schaffen wir die Basis für ein gesundes Immunsystem. Denn leider fällt die Fastenzeit ja auch immer in die Hochzeit von Viren, wie wir gerade wieder einmal schmerzhaft feststellen. Umso wichtiger, dass Ihr Immunsystem gut arbeitet.

Wenn wir gerade dabei sind …

Wir wissen natürlich alle, dass Alkohol, Zigaretten und allerlei andere gesundheitsschädigende Substanzen nicht gut für unser Immunsystem sind. Ich schlage also vor, die Fastenzeit dafür zu nutzen, sich von solch ungesunden Gewohnheiten zu lösen. Mit etwas Durchhaltevermögen und spätestens, wenn Sie merken, dass es Ihnen dadurch besser geht, schaffen Sie den Absprung unter Umständen sogar vollständig.

Weniger Bildschirmzeit

Zu diesen ungesunden Angewohnheiten zählt übrigens auch der exzessive Umgang mit allerlei elektronischen Geräten. Das Handy muss doch wirklich nicht permanent vor unseren Augen kleben, oder? Manchmal habe ich das Gefühl, ich gehe durch Zombiestädte, wenn ich die vielen Menschen sehe, die sogar während eines Spaziergangs oder auf dem Weg zur Bahn oder zu Freunden permanent auf die Mini-Bildschirme starren. Abgesehen davon, dass das ausgesprochen schädlich für die Augen ist, erhöht sich die Unfallgefahr mit anderen Verkehrsteilnehmer immens.

Weniger Stress

Besonders dann, wenn wir beruflich bedingt sowieso schon sehr viel Zeit am Computerbildschirm verbringen, hilft so ein Handy-Fasten immens dabei, uns wieder besser konzentrieren und fokussieren zu können. Oder unternehmen Sie doch einen Spaziergang anstatt des abendlichen „Familien-Fernsehens“! Das wirkt wahre Wunder beim Stressabbau. Denn Stress stellt neben schlechten Nahrungsmitteln und dem hohen Medienkonsum eine massive Beeinträchtigung unseres Immunsystems dar. Außerdem ist der TV-Verzicht gut für so „altmodische“ Tätigkeiten wie gute Unterhaltungen. Zurzeit würde ein gedrosselter Medienkonsum wohl auch dazu führen, dass die Panik im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus auf ein vernünftiges Maß an Vorsicht eingedämmt werden könnte.

A propos Viren

Verzichten Sie bitte generell auf Hamsterkäufe und Panikmache. Waschen Sie sich lieber zu Viren-Hochzeiten ein bisschen häufiger die Hände als gewohnt. Sich 30 Sekunden lang die Hände normal zu waschen mindert ein Infektionsrisiko bereits erheblich. Können Sie das nicht, setzen Sie auch mal ein Händedesinfektionsmittels ein. Auch mit dem ein oder anderen Nahrungsergänzungsmittel klappt die Virenabwehr besser: Zink und andere Spurenelemente gehören zu einer gesunden Vorsorge. Ich rate Ihnen außerdem davon ab, sich unnötig die Hände zu reichen und zu Zeiten mit vielen erkälteten Menschen, größere Veranstaltungen zu besuchen. Dann überstehen Sie die Fastenzeit gesund und ohne Virusinfekt.

 

Ihr Roland Tennie