Beiträge

Was hat die Leber mit Hämorrhoiden zu tun?

Wie wichtig eine gute Leberfunktion für unseren ganzen Körper ist, habe ich Ihnen bereits Anfang Januar in meinem Artikel „Guter Vorsatz: gesunde Leber“ detailliert aufgezeigt. Gerade jetzt, wo Weihnachten wieder vor der Tür steht, rate ich Ihnen, sich diesen Text noch einmal durchlesen, damit Ihre Leber nach den Feiertagen nicht streikt. Sie wollen ja sicher gesund und munter ins neue Jahr kommen.

Zwar kann unsere Leber selbst die weihnachtliche Völlerei meist ab. Unser Entgiftungsorgan ist einfach eine wahre Heldin. Ich bin immer wieder erstaunt, dass wir sie so regelmäßig quälen und sie trotzdem noch so gut ihre Dienste tut. Immerhin ist sie für die Filterung von rund 2.000 Litern Blut am Tag verantwortlich. Da können wir dankbar sein, dass sie nicht über eigene Schmerzrezeptoren verfügt, bei allem, was wir ihr regelmäßig zumuten.
Ist sie jedoch überlastet, spüren wir das an anderer Stelle – unter anderem kann es zu einem starken Druck auf den Enddarm und zu Hämorrhoiden kommen, wie im Artikel „Wenn der Toilettengang zur Qual wird“ beschrieben. Deshalb setzen wir in der Naturheilkunde, um bei Hämorrhoidenproleme zu heilen, bei der Entlastung der Leber an. Das Beste ist, Sie unterstützen mit der Entlastung Ihres Entgiftungsorgans nicht nur dessen Funktion, sondern tun dem gesamten Organismus etwas Gutes.

Aber zurück zu den Hämorrhoiden: Da die Schmerzen häufig von einem Blutrückstau im Venensystem stammen, gilt es, diesen zu beseitigen und dafür muss die Leber entlastet werden, um wieder den vorgesehenen Dienst zu tun. Eine Therapieform hat sich bei mir in der Praxis sehr bewährt. Mein Vier-Stufen-Plan:

  1. Reduzieren Sie Süßigkeiten und Alkohol auf ein Minimum
    Dass Alkohol die Leber belastet, wissen die meisten. Aber inzwischen hat die Wissenschaft auch bewiesen, dass ein zu hoher Zuckerkonsum für eine Verfettung der Leber sorgt und sie dadurch geschwächt wird. Wir trinken zu viel Cola und ähnliche zuckerhaltige Limonaden und Essen häufig Fertigprodukte. Beides enthält Unmengen an Zucker, den die Leber nur schwer und vor allem nicht vollständig verarbeiten kann. Alles, was übrig bleibt, wird in Fettsäuren umgewandelt und in der Leber aufbewahrt. Sie müssen sich das wie ein Vorratsregal vorstellen. Die Leber lagert den Überschuss für Zeiten ein, in denen nicht genug Kalorien zugeführt werden. Da wir aber wohlstandsgenährt eher zu viel als zu wenig essen, kommt es gar nicht erst zum Notstand, die Leber überfettet und arbeitet nicht mehr so fleißig und zuverlässig, wie wir sie brauchen. Die starke Reduktion von Süßigkeiten und Alkohol sorgt dafür, dass die Verfettung nachlässt und die Leber wieder zuverlässig arbeiten kann.
  2. Trinken Sie viel Mineralwasser (aber ohne Kohlensäure)
    Wer viel Wasser trinkt, spült Giftstoffe Stück für Stück wieder aus der Leber hinaus. So sorgen Sie dafür, dass die Nieren gut gespült werden und können der Leber einiges an Entgiftungsarbeit abnehmen. In der Regel reichen hierfür zwei Liter pro Tag aus. Wer drei Liter schafft, umso besser. Aber bitte stilles Mineralwasser. Zu viel Kohlensäure kann Zähne und Magen schädigen.
  3. Nehmen Sie morgens und abends je 20 Tropfen Napod-Komplex 122 ein oder in Form von Globuli 2 Mal 15
    Dieses homöopathische Komplexmittel setzt sich unter anderem aus Aesculus (Roßkastanien), Melilotus officinalis (Gelber Steinklee), Ruta spag. Zimpel (spagyrische Urtinktur nach Zimpel), Silybum marianum (Mariendistel), Arnica, Calcium fluoratum (Schüssler Salz Nr. 1), Sulfur und Hamamelis zusammen. Es wirkt antientzündlich, entlastet die Venen, trägt zur einer Rückbildung von Hämorrhoiden bei und beugt sogar Analvenenthrombose vor.
  4. Nehmen Sie morgens und abends je zwei Tabletten LGP ein
    Ich habe das Komplexmittel LGP entwickelt, weil ich meinen Patienten eine komplementärmedizinische Unterstützung bei Leberproblemen zur Verfügung stellen wollte. Es beinhaltet unter anderen Artischocken-Konzentrat, das die Produktion von Gallensäure in der Leber anregt. Mariendistelsamen-Extrakt sorgt für eine bessere Regeneration und die Neubildung von Leberzellen. Die Heildistel gilt auch als entzündungshemmend. Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff: Kurkuma-Extrakt, der das Abheilen von geschädigtem Lebergewebe begünstigt. Weitere natürlichen Mikronährstoffe machen die Rezeptur noch effizienter. Seit Jahren erziele ich mit LGP Complex sowohl präventiv als auch bei der Behandlung von Leberproblemen große Erfolge – besonders auch bei meinen Hämorrhoiden-Patienten.

Behandlung immer abklären!

Diese Vier-Phasen-Medikation ist ein Lösungsansatz, der sich in meiner Praxis als besonders wirksam herausgestellt hat. Trotzdem ist jeder Patient verschieden und deshalb sollten Sie bei vergrößerten und schmerzenden Hämorrhoiden nicht in die Selbstmedikation gehen. Sprechen Sie die Therapieform stets mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker ab und lassen Sie vor einer Behandlung ausschließen, dass schwerwiegendere Krankheiten die Ursache für Ihre Probleme mit Hämorrhoiden sind.

Wenn der Toilettengang zur Qual wird

Keiner spricht gerne darüber, aber viele leiden unter ihnen: Hämorrhoiden. Zunächst einmal muss ich klarstellen, dass diese Gefäßpolster bei jedem Menschen am Ausgang des Enddarms sitzen. Sonst wäre unser Darm nicht „dicht“. Sie sorgen gemeinsam mit dem Schließmuskel dafür, dass es nicht zu einer unwillkürlichen Darmentleerung kommt. Sie sind also zunächst einmal gut durchblutete Helferlein. Unangenehm werden Hämorrhoiden erst dann, wenn sie krankhaft vergrößert sind.

Viel mehr als eine Schwäche des Bindegewebes

Oft wird als Ursache eine Bindegewebsschwäche diagnostiziert. Und das ist auch eine mögliche Ursache für die Beschwerden. Aber auch Übergewicht, chronische Durchfallerkrankungen und einiges mehr können dazu führen. Im besten Fall fühlt sich das unangenehm an. Im schlimmsten Fall sind die Schmerzen so groß, dass der Alltag Betroffener massiv eingeschränkt wird und der Toilettengang sich zu einer regelrechten Qual entwickelt. In jeden Fall sollte man die Probleme nicht einfach nur aussitzen, weil man das Gespräch mit dem Arzt oder Heilpraktiker als unangenehm oder gar peinlich empfindet. Wer das Thema frühzeitig angeht, kann oft Schlimmeres verhindern.

Die komplexe Herangehensweise der Komplementärmedizin

In der Schulmedizin kümmert sich um die schweren Fälle häufig der Proktologe. Er behandelt fortgeschrittene Verlaufsformen vor Ort und untersucht, ob nicht ernstere Erkrankungen hinter den Hämorrhoiden stecken. Die Komplementärmedizin geht bei den sogenannten venösen Stasi im Enddarm komplexer heran. Zunächst klären wir, inwieweit die Ernährung die Vergrößerung der Hämorrhoiden begünstigt. Auch klären wir ab, ob ein zu hoher Alkoholkonsum zu diesen Problemen führt. Weine zum Beispiel fördern Blutungen im Enddarm. Besonderes Augenmerk legen wir aber darauf, den Patienten den anatomisch-physiologische Zusammenhang näherzubringen.

Entlastung der Leber unterstützt die Behandlung

Unser gesamtes Blut aus dem Magen-Darm-Trakt fließt durch die Leber, um dort gesäubert zu werden. Häufig ist unser Reinigungsorgan mit dieser Aufgabe aber überfordert. Dann filtert sie nicht mehr die Menge pro Minute, die sie eigentlich soll. Die Folge: Es kommt zu einem Rückstau in das Venensystem des Darms. Diese Venen liegen dicht an unserem „Ausgang“. Da ist es kein Wunder, dass dieser Stau spürbar auf die gut durchbluteten Hämorrhoiden drückt und wir leiden. Wenn wir in der Komplementärmedizin Hämorrhoiden behandeln, fokussieren wir uns deshalb auch auf eine Entlastung der Leber, um den Abfluss des Bluts sicherzustellen. Dafür gibt es viele verschieden Möglichkeiten, die wir Heilpraktiker individuell auf den Patienten und die Patientin abstimmen. Wichtig ist aber, dass vor der Behandlung zunächst einmal ernstere Komplikationen und Erkrankungen als Ursache der Hämorrhoiden ausgeschlossen werden.