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Dauerbrennerthema: Was Heilpraktiker dürfen und was nicht

In den letzten Jahren häufen sich Diskussionen über unser Gesundheitswesen: Menschen haben immer mehr Bedenken gegenüber schulmedizinischen Praktiken. Die Pharmalobby sorgt regelmäßig für Lärm. Es werden zu viele Medikamente verschrieben. Ärzte können aus Datenschutzgründen nicht vernünftig miteinander kommunizieren. Und der Beruf des Heilpraktikers wird, aufgrund einiger schwarzer Schafe, gleich völlig verteufelt und beispielsweise aus der elektronischen Patientenakte bisher ganz ausgeschlossen.  

Eine Problematik, die ich dabei sehe ist dieselbe, unter der unser gesamtes Gesundheitswesen leidet: Es wird übereinander gesprochen, aber nicht miteinander gearbeitet. Anstatt sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und im Interesse der Patienten und Patientinnen sinnvolle Lösungen zu suchen, müssen Gerichte darüber entscheiden, was die einen dürfen und die anderen zu unterlassen haben. Diese Situation gefährdet aber das, was viele Ärzte von Seiten der Heilpraktiker aus befürchten: Das Wohl der Menschen. 

Kurze Rückblende

Schauen wir doch einmal zurück auf die COVID-Hochzeiten. Was hätte unser Gesundheitswesen ohne die Heilpraktiker gemacht? Heilpraktiker durften und dürfen natürlich kein COVID behandeln. Sie konnten aber sehr wohl für das körperliche und seelische Gleichgewicht von Patienten sorgen, die vor großen Herausforderungen standen. Fernen konnten sie dazu beitragen, das Immunsystem ihrer Patienten zu stärken. Aber auch außerhalb solcher extremen Zeiten, fühlen sich viele Menschen wohl, wenn sich Heilpraktiker wirklich Zeit für sie nehmen, um gemeinsam eine Diagnose zu bekommen. Diese Zeit ist im System der Heilpraktiker vorgesehen, im schulmedizinischen Krankenkassensystem leider nicht. Mir ist wichtig, das klar zu trennen. Denn alle Menschen, die in der Medizin tätig sind, haben dasselbe Ziel: Ihren Patienten und Patientinnen zu helfen. Ich kritisiere hier also das System und nicht die Menschen, die täglich an der Front arbeiten und aufgrund von Abrechnungssystemen kaum eine andere Wahl haben. Es ist einfach kein Wunder, dass immer mehr Menschen das Vertrauen in die Schulmedizin verlieren und sich Alternativen suchen, wenn sie sich nicht gut aufgehoben fühlen und nach Schema F abgekanzelt werden.

Berechtigte Kritik

Ebenso konzeptionell wie die Fehler, die ich im System Schulmedizin sehe, flammt die Kritik an Heilpraktikern immer dann wieder auf, wenn ein schwarzes Schaf tatsächlich Menschenleben gefährdet. Diese Kritik ist natürlich berechtigt. Deshalb aber eine ganze Branche zu verteufeln, halte ich für falsch und fahrlässig. Den bereits Etablierten und Praktizierenden immer mehr Rechte und Methoden zu entziehen, ergibt doch keinen Sinn. Diese Diskussionen sind Nebelkerzen innerhalb eines Problems, das wir viel struktureller angehen müssen. Worüber wir dringend sprechen sollten, ist die Ausbildung. Ich bin der Meinung, sie sollte vereinheitlicht werden und vor allem verpflichtend sein. Rein ausgelegt auf das „Durchkommen“ bei der schriftlichen und mündlichen Prüfung, weicht die Vorbereitung und das Lernen doch deutlich ab vom Alltag der Heilpraktiker. Allerdings, anders als die populäre Meinung vermuten lässt, ist die Heilpraktiker-Urkunde auch nicht mal eben so zu erhalten. Der Lehrstoff ist umfangreich und die Prüfungen der Gesundheitsämter sind nicht darauf ausgelegt, so viele neue Heilpraktiker wie möglich in den Markt zu spülen.

Ein weiterer Aspekt ist die Fortbildungspflicht von Heilpraktikern. Ähnlich wie bei Ärzten müssen wir uns verstärkt um Fortbildungsmaßnahmen kümmern, um unser Wissen stetig zu erweitern. Der Nachweis erfolgt über ein Punktesystem. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen kommen dieser Verantwortung nach. Der BDH (www.bdh-online.de) zertifiziert verbandsübergreifend und dokumentiert diese Fortbildungen bereits seit 2002. In dieser Datenbank sind über 34.000 Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen als Teilnehmende von Veranstaltungen registriert. Außerdem wurden über 19.000 Fachfortbildungsangebote vom BDH zertifiziert.

Politikum Heilpraktiker

Und trotzdem ist „der Heilpraktiker“ ist zum Politikum verkommen. Anstatt an die Strukturen heranzugehen, schießen viele parteiübergreifend gegen eine Berufsgruppe, die viel Gutes tut und, die von vielen Teilen der Bevölkerung gewollt und gebraucht wird. Wir benötigen den ganzheitliche Blick auf den Menschen. Ich bin sicher, viele Ärzte unterschreiben diese Haltung – es fehlt ihnen aber die Zeit, zumindest wenn sie über die gesetzlichen Krankenkassen abrechnen, um diesen ganzheitlichen Blick in der Praxis tatsächlich zu werfen. So lange wir aber Schulmedizin und Naturheilkunde, wie sie von Heilpraktikern angewendet wird, als Gegenpole sehen, verlieren die Menschen, denen wir helfen sollen und wollen. Ein komplementäres System und eine fundierte Ausbildung halte ich für die einzige richtige Lösung. 

Wir müssen aufhören die Gesundheitspolitik interessengetrieben zu gestalten und sie an die Lebensrealität der Menschen anpassen. Es gilt auch im System nicht Symptome zu bekämpfen, sondern die Wurzel zu festigen. Dazu brauchen wir informierte Patientinnen und Patienten und ein System, das das erlaubt. Statt immer wieder schwarze Schafe herauszupicken, brauchen wir den Blick auf die große Menge an Erfolgsgeschichten, an denen Heilpraktiker beteiligt waren oder die sie sogar ursächlich geschrieben haben. 

Was dürfen Heilpraktiker

Die Naturheilkunde bietet eine Vielfalt an Therapieformen und -ansätzen, die auf Jahrtausende altem Wissen basieren, aber auch von modernen Erkenntnissen profitieren. So ist es kaum verwunderlich, dass Patienten nicht immer genau wissen, was Heilpraktiker dürfen und was nur von Ärzten durchgeführt werden darf. In der Diskussion stehen hier oftmals so genannte invasive Methoden. Der Begriff stammt, wie fast alles in der Medizin, aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „eindringen“. Grob könnte man zusammenfassen, dass es sich bei invasiven Methoden um solche handelt, die den Körper oder zumindest die Haut leicht verletzen. Dazu gehören zum Beispiel Akupunktur aber auch das Schröpfen oder die Behandlung mit Blutegeln. Würde man den Heilpraktikern generell die invasive Behandlung von Patienten untersagen, könnten alle diese Methoden nicht mehr angewendet werden, selbst wenn die Behandelnden eine spezielle Ausbildung dafür absolviert haben. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre.

Ebenso dürfen Heilpraktiker:

  • Injektionen und Infusionen verabreichen
  • Aderlass durchführen
  • Bioresonanztherapien durchführen
  • Mit Aromatherapie arbeiten
  • Kinesiologie anwenden
  • Phytotherapien durchführen
  • Und vieles mehr. Darüber sollten Sie individuell mit ihrem behandelnden Heilpraktiker sprechen.

Was Heilpraktiker nach dem aktuellen Urteil des Verwaltungsgerichts Münster und der Bestätigung durch das Oberverwaltungsgericht nicht mehr dürfen: Blut entnehmen für die Durchführung einer Eigenbluttherapie. Das wurde uns durch das Transfusionsgesetz genommen. Einige Heilpraktiker hatten geklagt, sind aber damit nicht durchgekommen.

Meiner Ansicht nach sollten wir aufhören Gerichte zu bemühen, um Entscheidungen zu treffen, die in Gesprächen und vor allem in einer Vereinheitlichung der Ausbildung von Heilpraktikern gelöst werden könnten. Hier ist der Gesetzgeber gefragt. Allerdings nicht nur in Absprache mit schulmedizinischen Experten und Expertinnen, sondern in der engen Kommunikation mit Heilpraktikerverbänden wie dem BDH. 

Den Weg in die Zukunft der Naturheilkunde ebnen

Denn trotz vieler Herausforderungen und Kritik, denen die Naturheilkunde und insbesondere wir Heilpraktiker immer wieder ausgesetzt sind, gibt es unzählige Erfolgsgeschichten und positive Erlebnisse für Patienten und Patientinnen. Auch diese Geschichten verdienen es, gehört zu werden. Sie erinnern uns immer wieder daran, dass es überall schwarze Schafe geben mag, aber vor allem gibt es viel Positives, auf das wir unseren Fokus lenken sollten. 

Was Ihr Blick verrät

Keine Sorge, liebe Patienten. Ich bin nicht unter die Mentalisten gegangen. Auch wenn ich nicht von der Hand weisen kann, dass an Aussagen wie „Das Auge ist der Spiegel der Seele“, etwas dran ist. Für mich als Heilpraktiker ist sie aber vor allem eins: Das Tor in den Körper eines Menschen. Wer schon einmal in meiner Praxis war, weiß, dass der Blick in die Augen immer zu meinen ersten Handlungen gehört. Ich brauche keine mündliche oder schriftliche Leidensgeschichte im Vorfeld. Mit diesem Blick kann ich zum Beispiel zügig erkennen, ob eine akute Anfälligkeit für Krankheiten vorliegt – bevor sich eine Krankheit manifestiert. Wir haben es also mit einem zuverlässigen gesundheitlichen Frühwarnsystem zu tun.

Den Fingerabdruck im Blick

Wussten Sie, dass keine Iris einer anderen gleicht? Im Gegenteil, das Auge eines Menschen ist so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Das liegt daran, dass zwischen allen Körperteilen und Organen eine feste Nervenverbindung zur Iris besteht. Sie ist außerdem so feingliedrig und steckt voller Details, dass sie Auskunft über die Organe, den Bewegungsapparat einschließlich der Wirbelsäule, des Nervensystems, der Gewebsflüssigkeiten und der Lymphe gibt. Auch die Verfassung des Bluts, die allgemeine Konstitution und die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten (Disposition) kann ein geschulter Irisdiagnostiker entdecken. Selbst erbliche Anlagen bleiben uns nicht verborgen.

Die Landkarte im Auge

Wie das funktioniert? Im Grunde ähnelt der Blick in die Iris dem Lesen einer Landkarte. Die so genannte Iristopographie sowie die Kenntnis über Zeichen, Formen und eingelagerte Farbpigmente erlaubt uns deutlich zu erkennen, welchen „Schwachstellen“ die Konstitution unserer Patienten zurzeit ausgesetzt ist. Der ungarische Wissenschaftler und Arzt Dr. Ignaz von Peczely erschuf bereits im 19. Jahrhundert eine Art Atlas, der in den Augen die Regionen des Körpers widerspiegelt. Allerdings bedienten sich auch bereits Mediziner im 18. Jahrhundert der Augendiagnose, um den Zustand des Bluts zu bestimmen. Sie gingen davon aus, dass Verfärbungen in den Feldern der Regenbogenhaut auf Giftstoffe im Körper hinweisen. Damals glaubten die meisten Naturheiler, Krankheiten entstünden durch eine Ansammlung schlechter Stoffe im Blut. Erkannten sie also ungewöhnliche Eintrübungen, war klar, dass Giftstoffe im Körper vorliegen und ausgeleitet werden müssen. Heute haben wir bessere technische Möglichkeiten wie Irismikroskope und Irisfotografien, die uns Heilpraktiker das Lesen der Iris erleichtern.

Ärzte zweifeln

Ganz so einfach, wie die Diagnose von Krankheiten über die Iris klingt, geht es aber doch nicht. Zum einen erfordert die Iridologie viel Erfahrung, die in der Regel auch mit Lernprozessen und Fehldiagnosen einhergeht. Zum anderen reicht der reine Blick auf die so genannten topostabilen Zeichen, also diejenigen, die von der Position auf der Iris abhängen, nicht. Gerade die topolabilen Zeichen gilt es zu deuten, also all jene, die nicht positionsgebunden vorkommen und damit nicht automatisch zum Beispiel einem bestimmten Körperteil oder Organ zugeordnet werden können. Genau darin liegt aber der Erfolg der Diagnosemöglichkeit.
Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass Schulmediziner bis heute an der Wirksamkeit der Iridologie zweifeln. Ich verstehe das auch im Hinblick auf die fehlenden wissenschaftlichen Studienergebnisse. Meine Erfolge sprechen aber eine andere Sprache. Allerdings gebe ich zu, bis ich die heutige Routine erreicht hatte, war viel Übung nötig. Diese Übung benötigt aber auch jeder Mediziner, der lernt, ein Ultraschall- oder eines Röntgenbild zu lesen. Ich halte es für essenziell, mich nicht nur auf die Ergebnisse der Augendiagnose zu verlassen, sondern stets auch ergänzende Methoden wie Elektroakupunktur, Stuhlproben, Segmentanalyse oder Dunkelfeldmikroskopie Ihres Blutes durchzuführen oder, wenn nötig, auch auf klinische Untersuchungen, EKG oder eine Lungenfunktionsprüfung zurückzugreifen.

Warum ich die Iridologie nutze

Die homotoxikologische Therapie, eine Form der Homöopathie nach Dr. Hans-Heinrich Reckeweg, geht davon aus, dass Krankheiten Ausdruck eines Kampfes gegen Toxine, also Schadstoffe, in unserem Körper sind. Unser Körper versucht diese zu neutralisieren und auszuleiten, um so den Gesundheitszustand wiederherzustellen. Naturheilverfahren fördern den natürlichen Prozess von Entgiftung und Selbstheilung. Die Augendiagnose dient mir zuverlässig dabei, die richtige Behandlungsmethode festzulegen und den Fortschritt der Heilung zu erkennen. Außerdem belastet die Irisbetrachtung meine Patienten nicht. Sie geht kurz und schmerzlos vonstatten und kann sofort besprochen werden. Anschließend wird ein Therapieplan erstellt oder weitere Untersuchungen veranlasst.

Autoimmunerkrankungen – die Gefahr aus dem eigenen Körper

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Chronische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen machen uns in den Industrieländern das Leben schwer. Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulceroa, Typ-1-Diabetes, Hashimoto-Thyreoiditis, Kreisrunder Haarausfall, Multiple Sklerose und rheumatoide Arthritis sind immer weiter auf dem Vormarsch. Besonders hart für Betroffene: Sie scheinen unheilbar zu sein. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich, erste Anzeichen zu erkennen und den Kreislauf zu durchbrechen.

Ist die Krankheit wirklich harmlos?

Viele schwerwiegende chronische Krankheiten und Autoimmunerkrankungen beginnen mit harmlosen Allergien und Unverträglichkeiten. Erfolgt nun eine rein konservative Behandlung, bessern sich die Symptome häufig nur kurzfristig oder gar nicht. Denn wir lösen das Problem nicht an der Wurzel – ein sehr typisches Problem, gegen das die medizinischen Kräfte in unserem Gesundheitswesen häufig kämpfen. Patienten müssen erst erkrankt sein, anstatt frühzeitig über präventiv zu agieren. Am Ende steht dann oft eine schmerzhafte Krankheit aus dem rheumatischen Formenkreis. Mithilfe der Naturheilkunde können wir in vielen Fällen diese Krankheitskette vermeiden und sogar dann noch helfen, wenn eine Erkrankung bereits chronisch ist. Selbst dann, wenn konservativ nur noch der Status quo gehalten werden kann, schaffen wir es mit Medizin aus der Naturheilkunde häufig Verbesserungen oder sogar die Heilung zu erzielen. Zur Erklärung möchte ich zunächst einen kleinen Exkurs in den Krankheitstypus durchführen.

Was sind Autoimmunerkrankungen?

Bei einer Autoimmunerkrankung lenkt der Körper seine heilenden Kräfte infolge einer „fehlerhaften“ Steuerung des Immunsystems gegen sich selbst. Deshalb heißt sie auch Autoaggressionskrankheit – ein Sammelbegriff für all die Krankheiten, die zustande kommen, weil sich das Immunsystem gegen gesunde Strukturen im Körper richtet. Manchmal ist augenscheinlich vor allem die Haut betroffen, zum Beispiel bei Allergien, die ihren Ursprung allerdings in der Regel im Darm finden. Weitläufig bekannt sind aber zusätzlich zu den bereits genannten auch die Schuppenflechte (Psoriasis), Vitiligo, unter der zum Beispiel Michael Jackson litt, dessen Haut keine Pigmente mehr bilden konnte. Im schlimmsten Fall können aber sogar alle Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen sein. Die Liste dieser Krankheiten ist schier endlos und alle haben gemein: Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Zellen und Botenstoffen des Immunsystem klappt nicht so, wie sie soll. Das ist, als wäre die Produktionskette bei einem Auto unterbrochen und Sie haben zwar Wischer installiert, um schlechtes Wetter abzuhalten, aber die Windschutzscheibe fehlt.

Der rheumatische Formenkreis

Rheuma hat sich längst zu einer Volkskrankheit entwickelt. Sehr häufig tritt die entzündliche Gelenkerkrankung rheumatoide Arthritis auf. Bei diesem Krankheitsbild sind gleich mehrere Gelenke chronisch betroffen. Die Entzündungszellen und -stoffe greifen Gelenkknorpel und Knochen an. Die Gelenkstrukturen bauen immer weiter ab und damit werden die Gelenke, insbesondere die Gelenkknorpel, zerstört. Verläuft die Krankheit besonders schwer, können auch andere Organe wie Augen, Herz, Lunge, Rippenfell, Nerven und sogar Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen werden. Interessant finde ich Studienergebnisse, die zeigen, dass rund 70 Prozent aller Patienten einen Mangel an Vitamin D aufweisen.

Was löst eine Autoimmunerkrankung aus?

Die Auslöser für Autoimmunerkrankungen sind so zahlreich wie die Krankheitsbilder selbst, oftmals lassen sie sich gar nicht final klären. Langfristig falsche Ernährung kann eine Ursache sein, aber auch eine genetische Vorbelastung. Negative Umwelteinflüsse oder auch andauernder Zivilisationsstress, für den unser Körper und auch unsere Psyche nicht gemacht sind, spielen ebenfalls eine Rolle. Besonders Stress, der von Natur aus nur als kurzfristige Hilfe für Gefahrsituationen eingerichtet wurde, stellt uns vor eine massive Herausforderung und kann sogar das hormonelle Gleichgewicht verschieben, was sich dann sowohl auf die Psyche als auch auf unseren Körper auswirkt.

So verschieden die Auslöser, so ähnlich der Ablauf. Alle angesprochen Ursachen führen in der Regel zu chronischen Entzündungen im Körper. Dazu müssen wir wissen, dass auch Entzündungen zunächst einmal nichts Schlechtes sind. Der Körper hat auch sie als Reparaturset vorgesehen für äußere und innere Wunden. Die müssen „ausgebessert“ und Krankheitserreger beseitigt werden. Auf Dauer verändern sie aber den Stoffwechsel, bringen das Immunsystem aus der Balance und befeuern die Bildung von Antikörpern. Dann lösen nicht mehr von außen kommende Erreger die Erkrankung aus. Der Körper geht selbst gegen seine eigenen Zellen vor, beeinflusst sie negativ oder zerstört sie im schlimmsten Fall.

Risikogruppe Frauen und ältere Menschen

Besonders Frauen und ältere Menschen erkranken. Liegt eine Autoimmunerkrankung vor, steigt außerdem das Risiko, sich an Corona zu infizieren. Denn der Einsatz von sogenannten Immunsuppressiva, also Medikamenten, die eine übersensible Fehlreaktion des Immunsystems eindämmen, erhöht generell die Chance, sich mit einem Virus zu anzustecken, weil der Körper dadurch weniger stark vor Eindringlingen geschützt wird.

Was können Sie dagegen tun?

Generell empfehle ich eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Abwechslung – das heißt, eine Diät, die reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen und vielen weiteren Mikronährstoffen ist. Vollkornprodukte statt Weißmehlbackwaren sowie viel Obst, Gemüse, Nüsse und Saaten, anstatt übersüßte oder zu kräftig gesalzene und bearbeitete Snacks. Auch Fisch, der nicht zu stark mit Quecksilber belastet ist und kaltgepresste Öle können entzündungshemmend wirken. Wer hingegen zu viel Fleisch zu sich nimmt, wie die meisten von uns, fördert Entzündungen und damit die Krankheit. Das heißt nicht, dass Sie sofort zum Veganer oder zur Veganerin werden müssen. Aber wenn es um die eigene Gesundheit geht, lohnt sich der Blick auf Alternativen oder gar die Umstellung auf neue Ernährungsgewohnheiten. Meist fällt das nur am Anfang schwer. Wer aber die ersten Erfolge spürt, empfindet die Neuerungen viel weniger als Verzicht, weil die Lebensqualität damit drastisch ansteigt.
In der Regel können Sie mit einer antiinflammatorischen Ernährung das Krankheitsgeschehen in Ihrem Körper selbst beeinflussen, mildern und regulieren. Versorgen Sie ihn stets mit lebenswichtigen Mikronährstoffen, um sich präventiv vor weiteren Erkrankungen zu schützen, die Ihre Beschwerden sogar noch verstärken können.

Bitte nicht selbst therapieren!

Trotz aller Möglichkeiten, die Patienten selbst haben, den Krankheitsverlauf positiv mitzubestimmen, rate ich ganz dringend von einer Selbstmedikation ab. Gerade bei so wenig erforschten Themen wie der Zugabe von Vitamin D, bei denen es noch keine Langzeitstudien gibt, empfehle ich die regelmäßige Rücksprache mit Mediziner:innen oder Heilpraktiker:innen. Seien Sie sich stets bewusst, dass auch Naturheilmittel und meiner Meinung nach auch Nahrungsergänzungsmittel Medizin sind, egal ob sie explizit als solche deklariert wurden. Und gerade bei Autoimmunerkrankungen ist die Medizin gefordert. Im Rahmen der Naturheilkunde müssen wir mit großer Sorgfalt arbeiten. Denn rund 80 Prozent der komplementären Medizin sind auf die Stimulation des Immunsystems ausgerichtet. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass die Erkrankung damit erst so richtig angefeuert würde. Nur 20 Prozent der Naturheilkunde kann eine sogenannte Immunmodulation vornehmen. Das heißt, wir versuchen das Immunsystem wieder so einzustellen, dass der Autoimmunprozess aufhört. Das könnte zum Beispiel mit Kombipräparaten aus Weihrauch (zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung), Kurkuma (zellschützend, entzündungshemmend und antibakteriell) und Omega-3-Fettsäuren (gegen Entzündungen) gelingen. Ich setze in der Regel AUTO-IM-PLUS von DarssNaturalis ein. Selen-Darss Kapseln bekämpfen mit ihrem Hauptwirkstoff, dem Spurenelement Selen, Stress auf zellulärer Ebene. Heilpilze wie Shitake oder Maitake verfügen über eine hohe Vitalstoffdichte, wirken antitoxisch und sind in der Lage, das Immunsystem zu regulieren und die Abheilung von Entzündungen beschleunigen. Die Medikation erfordert aber eine individuelle Betrachtung und Behandlung. Dafür ist ein hohes Maß an medizinischen Fachwissen und eine gute medizinische Ausbildung nötig. Nur so lässt sich gewährleisten, dass wir Patienten helfen und ihnen keinen Schaden zufügen, weil wir experimentieren.

Würde Hahnemann impfen? Oder: Was Homöopathie und Immunisierung miteinander zu tun haben

Stellen Sie sich vor, Sie sind Heilpraktiker und sie finden viele Impfungen gut. Gerade im Moment, wo die Corona-Impfung heiß diskutiert wird, ist das keine leichte Position – weder bei einigen Patienten, noch bei vielen Kollegen. Und auch die Öffentlichkeit zeigt sich Heilpraktikern gegenüber eher kritisch. Eine Haltung pro Covid-19-Impfung traut man meiner Berufsgruppe nur selten zu. Ich schreibe das nicht, weil ich darüber jammern möchte. So ist es eben. Ich kann das aber nicht einfach hinnehmen. Stattdessen möchte ich lieber aufklären, erklären und vielleicht noch einige Kritiker in ihrer Skepsis abholen und überzeugen.

Heilpraktiker sind nicht alle Impfgegner

Im Gespräch, das ich regelmäßig persönlich, aber auch über die facebook-Seite meiner Praxis führe, komme ich früher oder später meist an den Punkt, dass ich gefragt werde: Sie sind doch Heilpraktiker. Da können Sie doch das Impfen nicht gutheißen und schon gar nicht, wenn ein Impfstoff im Hauruck-Verfahren die Zulassung erreicht hat. Diese Denke setzt häufig voraus, dass Ärzte und Heilpraktiker grundsätzlich eine gegensätzliche Einstellung haben müssen. Das entspricht aber in keiner Weise meiner Haltung und schon gar nicht meiner Überzeugung. Ich arbeite als Komplementärmediziner und finde generell, dass wir zum Wohle des Patienten nicht gegeneinander sondern miteinander und ergänzend arbeiten müssen.

Was hat das mit Homöopathie zu tun?

Auch Samuel Hahnemann, der Erfinder der Homöopathie, war Arzt, dem sogar in Washington D.C. ein Denkmal errichtet wurde. Sein Prinzip „Similia similibus curentur“ – Ähnliches soll mit Ähnlichem kuriert werden – basiert auf der gleichen Grundidee wie viele Impfungen, ganz besonders die Lebendimpfungen. Ich könnte mir also gut vorstellen, dass Samuel Hahnemann durchaus ein Impfbefürworter wäre, würde er heute noch leben. Eine seiner prägenden Eigenschaften war ja seine Hingabe zum Fortschritt und zur Weiterentwicklung der Medizin. Sonst würde es die Homöopathie heute nicht geben. Dafür hat er sogar Selbstversuche durchgeführt. Natürlich ist die Herstellungsweise von Impfungen auch anders als die der Homöopathie. Das ist ganz klar. Da der Gedanke hinter Impfungen und Homöopathie aber der gleiche ist, hoffe ich, dass der ein oder andere Impfgegner noch einmal genauer hinschaut. Das wäre mir ein großes Anliegen. Besonders jetzt, wo wir uns so stark wie lange nicht mehr, auf einen Impfstoff und/ oder geeignete Medikamente zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verlassen können müssen.

Wie funktioniert die Corona-Impfung

Ich gebe zu: Heutzutage werden viele Impfungen nicht mehr mit lebenden Viren durchgeführt. Das betrifft auch die Corona-Impfung. Sie werden also NICHT mit einer geringen Dosis des lebenden Covid19-Virus geimpft. Der SARS-CoV-2-Impfstoff von Biontech/Pfizer funktioniert über Boten-RNA. Der Körper erhält eine Art Anleitung für den Bau von Eiweißstoffen, die typisch für das Virus sind. Das führt zur Immunreaktion, es werden also Antikörper gebildet, die dem Immunsystem bei einer tatsächlichen Infektion helfen, gegen das Virus vorzugehen.

Warum wir uns gegen Corona impfen lassen sollten

Wenn die neue Impfung nicht wie die Homöopathie funktioniert, warum bin ich trotzdem dafür, dass wir uns alle impfen lassen? Ich glaube fest daran, dass wir als Gesellschaft grundsätzlich mehr Zusammenstehen und Miteinander demonstrieren müssen. Das heißt nicht, dass wir nicht mehr diskutieren sollten oder kein Für und Wider mehr abwägen dürfen. Aber eine Pandemie, die wir zumindest zu meinen Lebzeiten bisher so nicht erlebt haben, erfordert ein besonders Maß an Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Deshalb gilt meine Empfehlung für diese Impfung im Grunde uneingeschränkt. Denn nur so werden wir für uns alle in einem erträglichen Zeitrahmen wieder ein Leben erzielen, das wir kennen und als lebenswert empfinden. Und das ist etwas, das wir uns alle wünschen – egal ob Arzt, Heilpraktiker, Impfbefürworter oder -gegner, egal ob jung oder alt: Wir wollen unser Leben zurück oder zumindest ein neues, dass die Bezeichnung verdient.

Warum das neue MTA-Gesetz auch für Heilpraktiker eine Chance ist

Als Heilpraktiker sind wir es gewohnt, immer wieder Gegenwind zu bekommen – von Ärzten, von der Politik oder von den Medien. Der kommt und geht in Wellen. Jetzt aber hat Jens Spahn, unser Bundesgesundheitsminister, ein Rechtsgutachten über den Berufsstand in Auftrag gegeben. Eine solche Initiative ruft natürlich auch gleich wieder alle anderen „Gegner“ auf den Plan. Zurzeit sind die deutschen Laborärzte dran. Sie gehen über das neue Gesetz für die Medizinisch-technischen Assistenten (MTAs) und haben ehrlicherweise auch den ein oder anderen berechtigten Kritikpunkt. Und trotzdem erschließt sich mir nicht, warum Heilpraktiker nach der Meinung des Bundesverband Deutscher Laborärzte (BDL) gleich gänzlich aus dem Gesetz gestrichen werden sollen. Sie verdienen doch eine Menge Geld an Leistungen, die wir Heilpraktiker dort beauftragen. Wirklich schwierig finde ich aber, dass mit der Streichung gar nicht klar definiert wird, was aus der Veränderung wirklich resultiert.

Aufwendige Analysen oder notwendige Schnelltests

Soll erreicht werden, dass ausschließlich aufwendige Laboranalysen durch entsprechend teure Laborgeräte nicht mehr durchgeführt werden dürfen, bin ich als Heilpraktiker sogar auf der Seite der Laborärzte. Aber was ist mit notwendigen Schnelltests, die uns mögliche Gefahren aufzeigen und uns veranlassen, den Patienten einem Facharzt vorzustellen? Dürfen wir die nicht mehr durchführen, würde das eine unnötige Gefahr für Patienten bedeuten, weil wir sie nicht mehr umfassend untersuchen können. Besonders dann, wenn es schnell gehen muss, kann das fatal sein. Dürfen wir Blutzuckertests nicht mehr machen oder Urinstix nicht mehr verwenden, um mögliche Infektionen im Bereich der Harnorgane zu entdecken, kann das für Patienten schlimme Folgen haben. Also ist es die Pflicht des Gesetzgebers genau zu definieren, was die Streichung der Heilpraktiker in diesem Gesetz detailliert bedeutet.

Politiker müssen in den Dialog treten

Ich möchte betonen, dass auch ich als Heilpraktiker es nicht für gut halte, wenn Praxen über größere Geräte verfügen und Blutanalysen oder Ähnliches, was durch qualifizierte MTAs durchgeführt werden müsste, selbst ausführen. Den grundlegenden Vorstoß, das zu ändern, kann ich nur begrüßen. Warum aber sollten Heilpraktiker auf Schnelltests verzichten oder selbst kein Blut mehr in Labore geben, um die gewünschten, qualifizierten Ergebnisse zu erhalten? Ich fordere eine sinnvolle und vor allem klare Lösung im Sinne des Patienten. Und dafür brauchen wir Politiker, die nicht alles abblocken, sondern bereit sind, in den Dialog mit uns zu treten. Nur im echten Austausch lassen sich diese Unklarheit und auch viele weitere problematische Punkte lösen, die immer wieder in Verbindung mit Heilpraktikern aufs Tapet gebracht werden.

Den Heilpraktiker reformieren

Ich würde den Beruf der Heilpraktiker auf alle Fälle erhalten wollen. Aber den meisten von uns ist klar, dass auch das Heilpraktikergesetz einer Novellierung bedarf, um weitaus höhere Standards zu garantieren. Bisher ist zum Beispiel die Ausbildung uneinheitlich und wird staatlich nicht kontrolliert – ganz anders als bei den Ärzten. Hier müssen wir ansetzen.

Aber wir werden staatlich einheitlich überprüft, auch wenn das nicht überall gleich umgesetzt wird. Generell gilt das örtliche Gesundheitsamt als Aufsichtsbehörde für uns Heilpraktiker. Ich werde beispielsweise regelmäßig von Mitarbeitern besucht und meine Praxis wird auf Hygienekonzepte etc. untersucht. Neben diesen Maßnahmen werden Arbeitsschutzmaßnahmen und Ähnliches kontrolliert. Das passiert in vielen weiteren Praxen auch.

Komplementär heißt zusammen und nicht gegeneinander

Es gibt also keinen Grund generell gegen Heilpraktiker zu wettern. Wir – also Heilpraktiker und Ärzte – müssen komplementär denken und arbeiten. Deshalb kann die Naturheilkunde auch nie eine Alternative darstellen. Sie ist immer Kooperationspartner der Schulmedizin. Im Sinne meiner Patienten arbeite ich erfolgreich mit Ärzten und Kliniken zusammen. Für mich ist wichtig, die Grenzen der Naturheilkunde zu erkennen und den Patienten darüber aufzuklären und nicht meine persönliche Ansicht prägt meine Arbeit, sondern die Bedürfnisse meiner Patienten. In manchen Fällen kann es deshalb auch dazu kommen, dass ich eine Behandlung ablehne, weil der Patient nicht bereit ist, parallel den schulmedizinischen Weg zu gehen. Es darf aber zum Wohle der Gesundheit kein Entweder-oder geben.

Widerstand gegen Naturheilkunde

Große Sorge bereitet mir aber, unabhängig von unserem Berufsstand, die zunehmende Abkehr von der Naturheilkunde. Innerhalb der Ärzteschaft wird gerade der Facharzt für Naturheilkunde nahezu abgeschafft. Das zeigt, dass es gar nicht nur um uns Heilpraktiker geht, sondern dass die Naturheilkunde nicht unbedingt gewollt wird. Das ist mir völlig unverständlich. Viele schulmedizinische Therapien kann die Naturheilkunde doch begleiten und dabei zum Beispiel starke Nebenwirkungen abmildern. Was spricht denn dagegen?

Ich wünsche mir von Politikern mehr Gesprächsbereitschaft für eine Neuordnung des Berufsstandes, ohne über eine Abschaffung nachzudenken. Von Ärztevertretern würde ich mir eine Änderung ihrer eigenen Berufsordnung wünschen. Denn diese „verbietet“ zurzeit noch die Kooperation mit den Heilpraktikern. Kein Gesetz, keine Heilpraktikerordnung, ausschließlich die der Ärzte enthält so einen Passus. Vielleicht können wir ja über die Diskussion um das neue MTA-Gesetz gleich weitere Veränderungen anstoßen. Das wäre eine gute Chance für alle im Sinne der Patienten für Klarheit und echte Zusammenarbeit zu sorgen. Das wünsche ich mir.

Heilpflanze des Monats – Schwarzkümmel

Wussten Sie, dass die Ägypter Schwarzkümmel (Nigella Sativa) bereits seit über 2.000 Jahren als Heilpflanze nutzen? Man sagt, sein Öl wäre sogar eine Grabbeigabe bei Tutanchamun gewesen. Hierzulande kennen wir ihn hauptsächlich als Gewürz zum Beispiel auf Fladenbrot, dass dem Gebäck einen so wunderbar aromatischen Geschmack verleiht.

Aber auch in der Naturheilkunde ist er inzwischen im deutschsprachigen Raum stark im Kommen. Wir Heilpraktiker greifen besonders in der Behandlung von Allergien – zum Beispiel bei Heuschnupfen oder in der Prävention gegen Insektenstiche – gerne auf Schwarzkümmelöl-Kapseln zurück. Zum einen, weil sie fast nebenwirkungsfrei sind. Nur wenige Patienten bekommen leichte Magenprobleme. Und auch diesen können sie vorbeugen, indem sie die Kapseln nicht auf leeren Magen einnehmen. Zum anderen, weil die Kapseln nicht nur hochwirksam, sondern auch wirklich gesund sind.

Was steckt drin im Schwarzkümmel?

Die Liste der Vitamine und Mineralien, die Schwarzkümmel beinhaltet, ist lang. Unter ihnen so wertvolle Stoffe wie Vitamin C, zahlreiche B-Vitamine, Magnesium, Selen und Zink. Bei so viel wichtigen Inhaltsstoffen ist es kein Wunder, dass das Öl Entzündungen hemmt, gegen Bakterien und als Antioxidans wirkt.

Was sagt die Wissenschaft?

Schwarzkümmelöl verfügt über eine antibakterielle, entzündungshemmende, antimykotische und antioxidative Wirkung. Das haben zahlreiche Studien bestätigt und auch aus meiner Praxis weiß ich, wie heilsam das Öl zum Beispiel bei Entzündungen der Mandeln oder dem Rachenraum wirkt. Und auch für unser Immunsystem, das wir ja für die Abwehr aller möglichen Bakterien und Viren so dringend benötigen, ist es ein wahrer Segen.

Doch trotz intensiver Forschung und den vielen positiven Ergebnissen in der täglichen Anwendung gilt Schwarzkümmel immer noch nur als Nahrungsergänzung und wird nicht als Arzneimittel angesehen. Sehr bedauerlich, wenn man bedenkt, bei wie vielen Krankheitsbildern er seine heilende Wirkung entfaltet.

Wofür können wir Schwarzkümmel nutzen?

Wie sehr es, auch bereits in der Prophylaxe bei Allergien hilft, habe ich Ihnen ja bereits in meinem letzten Blogbeitrag geschrieben. Noch weniger bekannt ist seine generelle Hilfestellung für die Atemorgane. Wer regelmäßig Schwarzkümmel zu sich nimmt, kann sogar die Krampfneigung der Bronchien senken. Eine schöne Wirkung für alle, die unter Asthma leiden.

Gut für die Nerven

Für unseren Körper ist ein gesundes Verhältnis von ungesättigten und gesättigten Fettsäuren von großer Bedeutung. Die gesättigten sind in der Regel kein Problem, sie sind zum Beispiel in tierischen Fetten enthalten, von denen wir oft mehr als genug zu uns nehmen. Umso wichtiger, dass wir, zum Beispiel über Schwarzkümmelöl, mehr ungesättigte Fettsäuren zu uns nehmen. Denn nur, wenn die Mischung ausgewogen ist, kann der Körper leistungsfähige Nervenzellen bauen. Und die können wir nun wirklich alle gut gebrauchen.

Hilft bei Diabetes

In mehreren Studien fand man heraus, dass Schwarzkümmel-Samen den Blutzuckerspiegel senken können. Als Monotherapie kann ich den Schwarzkümmel nicht jedem Diabetiker empfehlen. Aber für alle, die noch nicht spritzen müssen, kann Schwarzkümmel die Insulin-Injektionen hinauszögern. Als Zusatztherapie ist er für alle eine tolle Unterstützung für schulmedizinische Medikamente.

Unterstützt Verdauung und Entgiftung

Wenn Sie mit Schwarzkümmel würzen, helfen Sie Ihrer Verdauung. Zum Beispiel lindert er Magenkrämpfe und wirkt gegen Sodbrennen, Blähungen und Durchfall. Aber auch alle weiteren entzündlich Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts therapiert Schwarzkümmel als Entzündungshemmer.

Unsere Nahrung enthält leider auch immer wieder Schadstoffe, selbst wenn wir uns noch so bewusst ernähren. Immer wieder ist der Körper mit schädlichen Chemikalien und allerhand anderer fremder Stoffe konfrontiert, die unserem Essen direkt oder indirekt zugesetzt werden. Klar, dass er schnell mal damit überfordert ist, die dann wieder nach draußen zu kriegen. Hier hilft Schwarzkümmel der Leber beim Abbau von Giftstoffen und seine harntreibende Wirkung unterstützt die Niere.

Es gibt noch zahlreiche weitere gesundheitsfördernde Auswirkungen, die die Einnahme von Schwarzkümmel zum Beispiel auf unser Herz, unsere Haut und unsere Gelenke hat. Sie sehen also, Schwarzkümmel, als Samen oder auch als Öl ist ein kleiner Wunderhelfer für unseren Körper. Wenn Sie Fragen dazu haben, wie er Ihre Vorsorge oder auch Ihren Heilungsprozess unterstützen kann, sprechen Sie mich gerne an oder machen Sie einen Termin in der Praxis.

Ihr Roland Tennie

Medizin goes digital – Warum Telemedizin ein Zukunftsmodell ist

Das Covid-19 Virus schreitet immer weiter voran und das stellt meine Patienten, meine Praxis und meine Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Auch wenn ich als Heilpraktiker das Coronavirus nicht behandeln darf, kann es trotzdem passieren, dass Infizierte zu mir in die Praxis kommen. Das macht sicherlich keiner absichtlich. Viele wissen einfach nicht, dass sie sich infiziert haben und kommen aus ganz anderen Gründen zu mir. Selbstverständlich halten wir uns an alle Hygiene- und Abstandsmaßnahmen, die uns vorgegeben werden. Aber ein Restrisiko bleibt immer bestehen, besonders weil zahlreiche Infizierte keine oder nur kaum Symptome aufweisen.

Sprechstunde online abhalten

Als probates Mittel, das Risiko einzudämmen, dient mir die Telemedizin, die inzwischen nicht nur Heilpraktiker, sondern auch Schulmediziner nutzen dürfen. Ich halte einfach einen Teil meiner Sprechstunde online ab. Zurzeit ist das ein wichtiger Bestandteil. Aber auch schon vor Corona gehörte diese Methode zu meinem „normalen“ Praxisalltag. Besonders meine Patienten, die weiter weg wohnen, wissen die online Sprechstunde sehr zu schätzen. Eine Erstanamnese kann sprechstunde.online, das Tool, das ich nutze, nicht ersetzen. Aber es bietet sich an, Beratungen online durchzuführen und Entscheidungen für weitere Behandlungsabläufe zu treffen. Meinen Patienten erspart das oftmals eine zeitaufwendige Anreise, Fahrtkosten und es gibt mir eine hohe Flexibilität, was meinen Praxisalltag betrifft. Und in diesen für uns alle schweren Zeiten hilft es dabei, das, was man so schön Social Distancing nennt, aufrechtzuerhalten und trotzdem mit mir, einem anderen Heilpraktiker oder Mediziner direkten Kontakt zu haben. Sie können aber, wie im Moment so wichtig, dabei zu Hause bleiben. Und das ist nur einer der großen Vorteile.

Im Ausland populär und auch bei uns im Kommen

Übrigens, Telemedizin wird bereits in vielen Ländern genutzt. Norwegen zum Beispiel hat ein gutes Netz, um Fachleute online hinzuzuziehen, wenn Patienten und behandelnde Ärzte sich in abgelegenen Regionen befinden. Aber auch in Deutschland ist Telemedizin im Kommen. In Aachen zum Beispiel läuft das Notarztsystem teilweise bereits darüber. Notfallsanitäter übermitteln so alle relevanten Daten an einen Arzt in der Klinik. Der entscheidet dann, wie vorzugehen ist und gibt den Sanitätern klare Anweisungen und damit Sicherheit. Ein sehr interessantes Projekt, wie ich finde. Es schont Ressourcen in unserem Gesundheitssystem, das stark unter immer stärkeren Einsparungen leidet.

Für weitere Einblicke, habe ich ein Gespräch mit Jochen Roeser geführt, dem CEO von Deutsche Arzt AG, die den Videodienst sprechstunde.online zurzeit – und so lange die Krise andauert – sogar kostenlos zur Verfügung stellt, um einen aktiven Beitrag zu leisten, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Viel Freude beim Lesen,

Ihr Roland Tennie

Herr Roeser, sprechstunde.online ist eine Art virtuelles Behandlungszimmer. Erklären Sie doch bitte meinen Patienten, was sie sich darunter vorstellen können.

Bei sprechstunde.online halten Arzt oder Heilpraktiker und Patient gemeinsam eine Sprechstunde ab – nur eben nicht mehr in den Praxisräumen, sondern per Video. Man sitzt sich am Bildschirm gegenüber – das kann ein PC, ein Tablet oder ein Smartphone sein – nur eben nicht in den Praxisräumen. Man hört und sieht sich, man kann sich gegenseitig Unterlagen zeigen, wie Laborberichte, Arztberichte, Röntgenbilder; nur man ist halt nicht physisch gemeinsam in einem Raum.

Das ist zugleich Vorteil aber natürlich auch Nachteil. Vorteil deshalb, weil sowohl der Arzt/Heilpraktiker, als aber auch der Patient von jedem Ort der Welt ihre Sprechstunde abhalten können. Das erspart Patienten die Anreise, insbesondere bei Gesundheitsdienstleistern zu denen Patienten aus dem gesamten Land oder der Welt wollen – so wie z.B. bei Ihnen, Herr Tennie.

Zudem ist eine solche räumliche Trennung gerade zu dieser Zeit und vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise von beiden Seiten gewünscht beziehungsweise gefordert.

Nachteil und Begrenztheit dieser Art der ärztlichen Sprechstunde liegen natürlich auch auf der Hand; der physische Kontakt, zum Beispiel ein Abtasten, Spritzen setzen usw. sind im Rahmen einer Video Sprechstunde nicht möglich.

Auf Ihrer Internetseite schreiben Sie, dass Sie die Eindämmung der Verbreitung des Covid-19-Virus gerne aktiv unterstützen möchten und stellen deshalb Ihren Videodienst gratis zur Verfügung. Sehen Sie das Virus neben aller negativer Aspekte, die es mit sich bringt, auch als Chance für die Medizin, online-Behandlungsmethoden auch in Deutschland stärker zu etablieren? Wo liegen die Herausforderungen?

Offen, ehrlich und klar: Die Corona Diskussion ist ein starker Beschleuniger für die Telemedizin, insbesondere für die Videosprechstunde! Denn genau hier ist sie eine richtig starke Hilfe. Die grundsätzlichen Herausforderungen liegen für die Beteiligten dann darin, ihren individuellen Weg in der Nutzung dieser bisher relativ unbekannten und in der Vergangenheit ja auch (im medizinischen Bereich) zum Teil verbotenen Video-Kommunikation zu finden.

Ich persönlich glaube, Ärzte und Heilpraktiker werden die Vorteile, die diese neue Form der Sprechstunde bietet, schnell zu schätzen lernen – insbesondere die Patienten. Dort wo die Videosprechstunde an die Grenzen stößt wird und muss man selbstverständlich weiterhin die physische Sprechstunde in der Praxis betreiben. In einem Punkt bin ich mir sicher; der richtige Mix aus physischer Sprechstunde einerseits und Videosprechstunde andererseits wird sich zum Goldstandard entwickeln.

Was kann Telemedizin leisten und was kann sie zumindest noch nicht? Wie gut kommt Telemedizin bei Ärzten und Heilpraktikern an?

In Zeiten von Corona erst einmal die Unterbrechung der Infektionskette. Dort wo eine Behandlung (Diagnose oder Therapie) ohne physischen Kontakt möglich ist – und das ist natürlich sehr stark vom jeweiligen Fachbereich abhängig – wird sich die digitale Sprechstunde meiner Einschätzung nach etablieren. Selbst bei Disziplinen, die das erst einmal nicht vermuten lassen (Orthopädie oder Physiotherapie) erleben wir gerade, dass die Nutzung deutlich weiter geht, als wir das anfangs vermutet haben.

Ist ein physischer Kontakt notwendig – und das wird in der Medizin immer noch in einem hohen Maße der Fall sein, bleibt es bei dem persönlichen vor Ort Termin in der Praxis. Eine Übersicht zu ganz praktischen Beispielen liefert z.B. die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf ihrer Website https://www.kbv.de/html/videosprechstunde.php.

Wie sieht die Zukunft der Telemedizin aus? Wie gewährleisten Sie Datenschutz?

Da brechen gerade neue Zeiten an und der zentrale Treibsatz dieser Entwicklung ist nicht das Covid-19-Virus. Na klar, das beschleunigt schon, ist aber nicht der Kern. Die beiden zentralen Treibsätze für die Telemedizin-Entwicklung sind das Smartphone und die „Bequemlichkeitsgewinne“ für den Patienten und Endverbraucher. Das sind die gleichen Gründe, aus denen Amazon, Google und Apple so immens schnell gewachsen sind. Umso wichtiger ist im Bereich Gesundheit aber natürlich der Datenschutz. Diesen gewährleistet die Deutsche Arzt AG durch drei Faktoren; erstens durch die strenge Befolgung der Datenschutz-Grundverordnung, zweitens durch die Zertifizierung unserer Videosprechstunde nach den KBV Vorgaben – und die sind besonders anspruchsvoll und drittens durch die extrem hohe Sensibilität des Gesundheitsmarktes bei diesem Thema. Ein markanter Fehltritt führt dazu, dass die Lösung sofort von den meisten Nutzern abgeschaltet wird; dafür gab es jüngst ein paar Beispiele und es liegt selbstverständlich in unserem eigenen Interesse, dass das nicht passiert.

Komplementärmedizin wirkt

Zurzeit haben wir Heilpraktiker etwas zu kämpfen. Die Politik zwingt uns aufgrund einiger weniger schwarzer Schafe der Branche dazu, uns selbst und den Berufsstand zu rechtfertigen, sogar gegen massive Angriffe zu verteidigen.

Gefährliche Diskussion

Diese Diskussion halte ich besonders im Sinne des Patienten für fatal. Haben wir doch tolle Erfolge zu verzeichnen. Der öffentlich ausgetragene Dialog zeigt wieder einmal deutlich, dass ein Gegeneinander von Schulmedizin und Naturheilkunde kein Weg ist, den wir beschreiten sollten. Die Komplementärmedizin, also verschiedene Therapien und Maßnahmen, die in Abstimmung mit und als Ergänzung zur Schulmedizin gesehen werden sollten, erreicht genau das, was sie soll: Sie wirkt. Auch wenn ich ebenfalls den Bedarf sehe, an der ein oder anderen Veränderung in Ausbildungs- und Zulassungsprozessen zu arbeiten, ist es mit Sicherheit keine Lösung einen ganzen Berufsstand unter den Generalverdacht der Scharlatanerie zu stellen und ihn verbieten zu wollen. Ich finde außerdem, dass wir uns nicht rechtfertigen müssen. Denn die Ergebnisse zahlreicher erfolgreicher komplementärmedizinischer Therapien geben uns Recht.

Die Erfolgsgeschichte Kira Walkenhorst

Eine Erfolgsgeschichte ist die von Beachvolleyball-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst, die ich bei ihrer Genesung begleiten und betreuen durfte. Über diesen Behandlungserfolg haben wir gemeinsam am 22. Februar 2020 auf dem 25. Dortmunder Naturheilkundetag gesprochen. Das Interview ist inzwischen auf der Homepage meines Verbandes unter diesem Link einzusehen. Viel Freude beim Lesen!

Ihr Roland Tennie