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Besserer Sauerstoff, stabilere Gesundheit

Kaum ein Thema hat uns in den letzten Jahren so viel beschäftigt, wie unser Immunsystem und wie wir es am besten gegen Viren und Bakterien wappnen. Ich möchte auf keinen Fall hier nun wieder das Thema Corona neu aufmachen – das wurde ausreichend thematisiert. Doch weil Corona zwar die mediale Aufmerksamkeit verloren hat, es Menschen, die betroffen sind und waren, und damit auch alle in der Medizin Tätigen, weiterhin beschäftigt, möchte ich Ihnen eine Methode vorstellen, die sich in meiner Praxis als erfolgreich erwiesen hat, um das Immunsystem nach Infekten wieder aufzubauen.

Infekte schwächen das Immunsystem

Wir alle haben es immer wieder mit Viren aller Art zu tun. Deshalb wissen wir auch, dass ein Infekt uns ganz schön lange aus der Bahn werfen kann. Unser Immunsystem macht zwar die Abwehrarbeit und kümmert sich darum, dass wir auch wieder genesen. Wenn wir uns aber nicht genug Ruhe und Erholung gönnen, dauert das oft deutlich länger als geplant. Viren stimmen sich ja leider nicht mit unseren Zeitplänen und Verpflichtungen ab. Im Gegenteil. Oft treffen sie uns genau dann, wenn der Stress am größten ist. Symptome wie Atemnot, übermäßige Schleimbildung und Husten, halten nicht selten über Wochen und Monate an. Mit Medikamenten können diese Symptome zwar gelindert werden. Als langfristige Lösung taugen sie aber nicht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir unserem Immunsystem gesunde Unterstützung zukommen lassen – für besseren Schutz, aber auch für das Zurückgewinnen alten Stärke.

Hilfe durch Airnergy

Richtig gute Ergebnisse habe ich bei mir selbst und bei zahlreichen Patienten und Patientinnen durch die Nutzung von Airnergy erzielt – ein Gerät, das die Atemluft-Atmosphäre mit speziellen Verfahren aufbereitet und so die Energieaufnahme- und -bildung im Körper verbessern soll. Von Infekten geschwächte Menschen konnten nach regelmäßiger Nutzung typische Symptome wie Erschöpfung und Dauermüdigkeit hinter sich lassen und gewannen dadurch mehr Ausdauer und auch ihre Lebensfreude zurück.

Bessere Sauerstoffverwertung

Airnergy hilft bei allgemeiner Erschöpfung, insbesondere aber bei der körperlichen Regeneration nach Virusinfektionen. Durch die verbesserte Sauerstoffversorgung werden die Zellen mit mehr Energie versorgt, was meiner Erfahrung nach, bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und der Regeneration geschädigten Gewebes helfen kann.

Airnergy verbessert die Atemluft. Dabei wird der Sauerstoff weder erhöht, noch ionisiert, Ozon oder körperfremde Substanzen zugeführt. Unser Körper kann so den Sauerstoff besser aufnehmen und im Energiestoffwechsel effizienter verwerten – so weit die Idee. Dadurch sollen die Zellen mit mehr Energie versorgt werden, was sich wiederum positiv auf den gesamten Organismus auswirken kann. Nachgewiesen wurde bereits, dass die Zellatmung und der Stoffwechsel durch die Nutzung angeregt werden. Das wiederum stärkt das menschliche Immunsystem und unterstützt die Entgiftungsprozesse im Körper, indem es den Stoffwechsel anregt und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten fördert. Damit lassen sich auch die vielen guten Ergebnisse erklären, die ich in meiner Praxis bereits erzielt habe.

Zwar kann jeder ein passendes Airnergy-Gerät erwerben. Ich halte es aber für sehr ratsam, vor der Anwendung, insbesondere nach Virusinfektionen, mit einem entsprechend erfahrenen Arzt oder Therapeuten darüber zu sprechen. So können Sie feststellen, ob Airnergy für Sie geeignet ist und wie es in den individuellen Behandlungsplan optimal integriert werden kann. Sie haben Fragen? Sprechen Sie mich gerne in der Praxis darauf an.

Autoimmunerkrankungen – die Gefahr aus dem eigenen Körper

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Chronische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen machen uns in den Industrieländern das Leben schwer. Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulceroa, Typ-1-Diabetes, Hashimoto-Thyreoiditis, Kreisrunder Haarausfall, Multiple Sklerose und rheumatoide Arthritis sind immer weiter auf dem Vormarsch. Besonders hart für Betroffene: Sie scheinen unheilbar zu sein. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich, erste Anzeichen zu erkennen und den Kreislauf zu durchbrechen.

Ist die Krankheit wirklich harmlos?

Viele schwerwiegende chronische Krankheiten und Autoimmunerkrankungen beginnen mit harmlosen Allergien und Unverträglichkeiten. Erfolgt nun eine rein konservative Behandlung, bessern sich die Symptome häufig nur kurzfristig oder gar nicht. Denn wir lösen das Problem nicht an der Wurzel – ein sehr typisches Problem, gegen das die medizinischen Kräfte in unserem Gesundheitswesen häufig kämpfen. Patienten müssen erst erkrankt sein, anstatt frühzeitig über präventiv zu agieren. Am Ende steht dann oft eine schmerzhafte Krankheit aus dem rheumatischen Formenkreis. Mithilfe der Naturheilkunde können wir in vielen Fällen diese Krankheitskette vermeiden und sogar dann noch helfen, wenn eine Erkrankung bereits chronisch ist. Selbst dann, wenn konservativ nur noch der Status quo gehalten werden kann, schaffen wir es mit Medizin aus der Naturheilkunde häufig Verbesserungen oder sogar die Heilung zu erzielen. Zur Erklärung möchte ich zunächst einen kleinen Exkurs in den Krankheitstypus durchführen.

Was sind Autoimmunerkrankungen?

Bei einer Autoimmunerkrankung lenkt der Körper seine heilenden Kräfte infolge einer „fehlerhaften“ Steuerung des Immunsystems gegen sich selbst. Deshalb heißt sie auch Autoaggressionskrankheit – ein Sammelbegriff für all die Krankheiten, die zustande kommen, weil sich das Immunsystem gegen gesunde Strukturen im Körper richtet. Manchmal ist augenscheinlich vor allem die Haut betroffen, zum Beispiel bei Allergien, die ihren Ursprung allerdings in der Regel im Darm finden. Weitläufig bekannt sind aber zusätzlich zu den bereits genannten auch die Schuppenflechte (Psoriasis), Vitiligo, unter der zum Beispiel Michael Jackson litt, dessen Haut keine Pigmente mehr bilden konnte. Im schlimmsten Fall können aber sogar alle Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen sein. Die Liste dieser Krankheiten ist schier endlos und alle haben gemein: Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Zellen und Botenstoffen des Immunsystem klappt nicht so, wie sie soll. Das ist, als wäre die Produktionskette bei einem Auto unterbrochen und Sie haben zwar Wischer installiert, um schlechtes Wetter abzuhalten, aber die Windschutzscheibe fehlt.

Der rheumatische Formenkreis

Rheuma hat sich längst zu einer Volkskrankheit entwickelt. Sehr häufig tritt die entzündliche Gelenkerkrankung rheumatoide Arthritis auf. Bei diesem Krankheitsbild sind gleich mehrere Gelenke chronisch betroffen. Die Entzündungszellen und -stoffe greifen Gelenkknorpel und Knochen an. Die Gelenkstrukturen bauen immer weiter ab und damit werden die Gelenke, insbesondere die Gelenkknorpel, zerstört. Verläuft die Krankheit besonders schwer, können auch andere Organe wie Augen, Herz, Lunge, Rippenfell, Nerven und sogar Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen werden. Interessant finde ich Studienergebnisse, die zeigen, dass rund 70 Prozent aller Patienten einen Mangel an Vitamin D aufweisen.

Was löst eine Autoimmunerkrankung aus?

Die Auslöser für Autoimmunerkrankungen sind so zahlreich wie die Krankheitsbilder selbst, oftmals lassen sie sich gar nicht final klären. Langfristig falsche Ernährung kann eine Ursache sein, aber auch eine genetische Vorbelastung. Negative Umwelteinflüsse oder auch andauernder Zivilisationsstress, für den unser Körper und auch unsere Psyche nicht gemacht sind, spielen ebenfalls eine Rolle. Besonders Stress, der von Natur aus nur als kurzfristige Hilfe für Gefahrsituationen eingerichtet wurde, stellt uns vor eine massive Herausforderung und kann sogar das hormonelle Gleichgewicht verschieben, was sich dann sowohl auf die Psyche als auch auf unseren Körper auswirkt.

So verschieden die Auslöser, so ähnlich der Ablauf. Alle angesprochen Ursachen führen in der Regel zu chronischen Entzündungen im Körper. Dazu müssen wir wissen, dass auch Entzündungen zunächst einmal nichts Schlechtes sind. Der Körper hat auch sie als Reparaturset vorgesehen für äußere und innere Wunden. Die müssen „ausgebessert“ und Krankheitserreger beseitigt werden. Auf Dauer verändern sie aber den Stoffwechsel, bringen das Immunsystem aus der Balance und befeuern die Bildung von Antikörpern. Dann lösen nicht mehr von außen kommende Erreger die Erkrankung aus. Der Körper geht selbst gegen seine eigenen Zellen vor, beeinflusst sie negativ oder zerstört sie im schlimmsten Fall.

Risikogruppe Frauen und ältere Menschen

Besonders Frauen und ältere Menschen erkranken. Liegt eine Autoimmunerkrankung vor, steigt außerdem das Risiko, sich an Corona zu infizieren. Denn der Einsatz von sogenannten Immunsuppressiva, also Medikamenten, die eine übersensible Fehlreaktion des Immunsystems eindämmen, erhöht generell die Chance, sich mit einem Virus zu anzustecken, weil der Körper dadurch weniger stark vor Eindringlingen geschützt wird.

Was können Sie dagegen tun?

Generell empfehle ich eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Abwechslung – das heißt, eine Diät, die reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen und vielen weiteren Mikronährstoffen ist. Vollkornprodukte statt Weißmehlbackwaren sowie viel Obst, Gemüse, Nüsse und Saaten, anstatt übersüßte oder zu kräftig gesalzene und bearbeitete Snacks. Auch Fisch, der nicht zu stark mit Quecksilber belastet ist und kaltgepresste Öle können entzündungshemmend wirken. Wer hingegen zu viel Fleisch zu sich nimmt, wie die meisten von uns, fördert Entzündungen und damit die Krankheit. Das heißt nicht, dass Sie sofort zum Veganer oder zur Veganerin werden müssen. Aber wenn es um die eigene Gesundheit geht, lohnt sich der Blick auf Alternativen oder gar die Umstellung auf neue Ernährungsgewohnheiten. Meist fällt das nur am Anfang schwer. Wer aber die ersten Erfolge spürt, empfindet die Neuerungen viel weniger als Verzicht, weil die Lebensqualität damit drastisch ansteigt.
In der Regel können Sie mit einer antiinflammatorischen Ernährung das Krankheitsgeschehen in Ihrem Körper selbst beeinflussen, mildern und regulieren. Versorgen Sie ihn stets mit lebenswichtigen Mikronährstoffen, um sich präventiv vor weiteren Erkrankungen zu schützen, die Ihre Beschwerden sogar noch verstärken können.

Bitte nicht selbst therapieren!

Trotz aller Möglichkeiten, die Patienten selbst haben, den Krankheitsverlauf positiv mitzubestimmen, rate ich ganz dringend von einer Selbstmedikation ab. Gerade bei so wenig erforschten Themen wie der Zugabe von Vitamin D, bei denen es noch keine Langzeitstudien gibt, empfehle ich die regelmäßige Rücksprache mit Mediziner:innen oder Heilpraktiker:innen. Seien Sie sich stets bewusst, dass auch Naturheilmittel und meiner Meinung nach auch Nahrungsergänzungsmittel Medizin sind, egal ob sie explizit als solche deklariert wurden. Und gerade bei Autoimmunerkrankungen ist die Medizin gefordert. Im Rahmen der Naturheilkunde müssen wir mit großer Sorgfalt arbeiten. Denn rund 80 Prozent der komplementären Medizin sind auf die Stimulation des Immunsystems ausgerichtet. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass die Erkrankung damit erst so richtig angefeuert würde. Nur 20 Prozent der Naturheilkunde kann eine sogenannte Immunmodulation vornehmen. Das heißt, wir versuchen das Immunsystem wieder so einzustellen, dass der Autoimmunprozess aufhört. Das könnte zum Beispiel mit Kombipräparaten aus Weihrauch (zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung), Kurkuma (zellschützend, entzündungshemmend und antibakteriell) und Omega-3-Fettsäuren (gegen Entzündungen) gelingen. Ich setze in der Regel AUTO-IM-PLUS von DarssNaturalis ein. Selen-Darss Kapseln bekämpfen mit ihrem Hauptwirkstoff, dem Spurenelement Selen, Stress auf zellulärer Ebene. Heilpilze wie Shitake oder Maitake verfügen über eine hohe Vitalstoffdichte, wirken antitoxisch und sind in der Lage, das Immunsystem zu regulieren und die Abheilung von Entzündungen beschleunigen. Die Medikation erfordert aber eine individuelle Betrachtung und Behandlung. Dafür ist ein hohes Maß an medizinischen Fachwissen und eine gute medizinische Ausbildung nötig. Nur so lässt sich gewährleisten, dass wir Patienten helfen und ihnen keinen Schaden zufügen, weil wir experimentieren.

Würde Hahnemann impfen? Oder: Was Homöopathie und Immunisierung miteinander zu tun haben

Stellen Sie sich vor, Sie sind Heilpraktiker und sie finden viele Impfungen gut. Gerade im Moment, wo die Corona-Impfung heiß diskutiert wird, ist das keine leichte Position – weder bei einigen Patienten, noch bei vielen Kollegen. Und auch die Öffentlichkeit zeigt sich Heilpraktikern gegenüber eher kritisch. Eine Haltung pro Covid-19-Impfung traut man meiner Berufsgruppe nur selten zu. Ich schreibe das nicht, weil ich darüber jammern möchte. So ist es eben. Ich kann das aber nicht einfach hinnehmen. Stattdessen möchte ich lieber aufklären, erklären und vielleicht noch einige Kritiker in ihrer Skepsis abholen und überzeugen.

Heilpraktiker sind nicht alle Impfgegner

Im Gespräch, das ich regelmäßig persönlich, aber auch über die facebook-Seite meiner Praxis führe, komme ich früher oder später meist an den Punkt, dass ich gefragt werde: Sie sind doch Heilpraktiker. Da können Sie doch das Impfen nicht gutheißen und schon gar nicht, wenn ein Impfstoff im Hauruck-Verfahren die Zulassung erreicht hat. Diese Denke setzt häufig voraus, dass Ärzte und Heilpraktiker grundsätzlich eine gegensätzliche Einstellung haben müssen. Das entspricht aber in keiner Weise meiner Haltung und schon gar nicht meiner Überzeugung. Ich arbeite als Komplementärmediziner und finde generell, dass wir zum Wohle des Patienten nicht gegeneinander sondern miteinander und ergänzend arbeiten müssen.

Was hat das mit Homöopathie zu tun?

Auch Samuel Hahnemann, der Erfinder der Homöopathie, war Arzt, dem sogar in Washington D.C. ein Denkmal errichtet wurde. Sein Prinzip „Similia similibus curentur“ – Ähnliches soll mit Ähnlichem kuriert werden – basiert auf der gleichen Grundidee wie viele Impfungen, ganz besonders die Lebendimpfungen. Ich könnte mir also gut vorstellen, dass Samuel Hahnemann durchaus ein Impfbefürworter wäre, würde er heute noch leben. Eine seiner prägenden Eigenschaften war ja seine Hingabe zum Fortschritt und zur Weiterentwicklung der Medizin. Sonst würde es die Homöopathie heute nicht geben. Dafür hat er sogar Selbstversuche durchgeführt. Natürlich ist die Herstellungsweise von Impfungen auch anders als die der Homöopathie. Das ist ganz klar. Da der Gedanke hinter Impfungen und Homöopathie aber der gleiche ist, hoffe ich, dass der ein oder andere Impfgegner noch einmal genauer hinschaut. Das wäre mir ein großes Anliegen. Besonders jetzt, wo wir uns so stark wie lange nicht mehr, auf einen Impfstoff und/ oder geeignete Medikamente zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verlassen können müssen.

Wie funktioniert die Corona-Impfung

Ich gebe zu: Heutzutage werden viele Impfungen nicht mehr mit lebenden Viren durchgeführt. Das betrifft auch die Corona-Impfung. Sie werden also NICHT mit einer geringen Dosis des lebenden Covid19-Virus geimpft. Der SARS-CoV-2-Impfstoff von Biontech/Pfizer funktioniert über Boten-RNA. Der Körper erhält eine Art Anleitung für den Bau von Eiweißstoffen, die typisch für das Virus sind. Das führt zur Immunreaktion, es werden also Antikörper gebildet, die dem Immunsystem bei einer tatsächlichen Infektion helfen, gegen das Virus vorzugehen.

Warum wir uns gegen Corona impfen lassen sollten

Wenn die neue Impfung nicht wie die Homöopathie funktioniert, warum bin ich trotzdem dafür, dass wir uns alle impfen lassen? Ich glaube fest daran, dass wir als Gesellschaft grundsätzlich mehr Zusammenstehen und Miteinander demonstrieren müssen. Das heißt nicht, dass wir nicht mehr diskutieren sollten oder kein Für und Wider mehr abwägen dürfen. Aber eine Pandemie, die wir zumindest zu meinen Lebzeiten bisher so nicht erlebt haben, erfordert ein besonders Maß an Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Deshalb gilt meine Empfehlung für diese Impfung im Grunde uneingeschränkt. Denn nur so werden wir für uns alle in einem erträglichen Zeitrahmen wieder ein Leben erzielen, das wir kennen und als lebenswert empfinden. Und das ist etwas, das wir uns alle wünschen – egal ob Arzt, Heilpraktiker, Impfbefürworter oder -gegner, egal ob jung oder alt: Wir wollen unser Leben zurück oder zumindest ein neues, dass die Bezeichnung verdient.

Covid 19 – was geht, was bleibt, was muss besser werden

In den meisten Bundesländern sind die Ferien zu Ende und in diesem Zusammenhang wird wieder von einem Regelbetrieb gesprochen. Heißt Regelbetrieb jetzt auch gleichzeitig, dass alles wieder „normal“ wird wie vor der Pandemie? Mit Sicherheit nicht. Politiker folgen hier Empfehlungen von Virologen und damit wird zumindest den Kindern wieder eine gewisse Normalität – Unterricht aller Schüler ohne Masken im Klassenzimmer – zurückgegeben. Das möchte ich gerne zum Anlass nehmen, heute einmal etwas darüber zu philosophieren, was sich in der Medizin, aber auch in der Gesellschaft verändern wird.

Zu wenig Gewissheit

Auch wenn viele inzwischen, teils sehr lautstark und in einer unvernünftigen Art und Weise, die Rückkehr zu einem Leben wie vor Covid 19 fordern, halte ich das in näherer Zukunft für ausgeschlossen. Denn dafür gibt es immer noch viel zu viele ungeklärte Fragen. Denken wir nur einmal daran, dass wir heute noch nicht wissen, wie die Herbst-Winter-Saison laufen wird. Was passiert, wenn es draußen feuchter wird und damit auch die Luftfeuchtigkeit in den Räumen steigt und die Möglichkeiten zu lüften weniger werden? Das sind dann nämlich ideale Bedingungen für ein Aerosol, besonders dann, wenn es Viren trägt.

Ein neues altes Normal

Ich rechne bei Kliniken und Praxen damit, dass wir ein „Normal“ erreichen werden, das der Situation Ende der 1980er oder Anfang der 1990er Jahren entsprechen wird. Wir werden in vielen Bereichen mehr Glas sehen. Besuchszeiten dürfen nicht nur pro Forma gelten, sondern müssen wieder ein Standard sein, alleine schon, um das Pflegepersonal zu entlasten. Die brauchen vor allem auch Schutzkleidung, wie Masken und Kittel, die vollständig in Deutschland produziert werden, um Lieferengpässe zu vermeiden. Außerdem müssen Krankenhäuser wohl wieder eigenes Reinigungspersonal beschäftigen, das häufiger zur Verfügung steht als so genannte Putzkolonnen von Fremdfirmen. Es wird vieles wieder so werden, wie es einmal war – vor vielen Jahren.

Mehr Verantwortung, bessere Kommunikation

Wir Heilpraktiker können besonders bei der Prävention ansetzen. Die Schulmedizin und das System der Kassen setzen ja in der Regel erst bei der Heilung an. Also sehe ich es unter anderem als unsere Aufgabe an, Patienten die Bedeutung der Selbstfürsorge und Verantwortung für den eigenen Körper und seine Gesundheit nahezubringen. Jeder einzelne sollte sich bewusst sein, dass die uns auferlegten Regeln wie Abstand und Maskenpflicht präventive Maßnahmen sind, die wir relativ einfach leisten können. Wenn unser Gesundheitsminister Jens Spahn dann zu Beginn einer Pandemie äußert, Masken zu tragen würde nichts bringen und erst dann umschwenkt, wenn genügend Masken für alle verfügbar sind, trägt das natürlich nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Im Gegenteil, es schadet einer wichtigen Präventionsmaßnahme. Da würde ich mir eine andere Kommunikation wünschen.

Das gilt übrigens auch für die Berichterstattung über gesunde Ernährung. Denn die spielt auch in Sachen Virusschutz eine tragende Rolle. Ich habe in den letzten Monaten mehr Blödsinn gesehen und gelesen als wirklich Gutes und Informatives. Wer sich gesund ernährt, erhöht die Chance, gesund zu bleiben, immens. Dazu gehören auch immer wieder individuell ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel. Denn nicht alles, was wir brauchen, nehmen wir in der Form und Menge auf, in der wir glauben. Hier stehen wir alle miteinander in der Verantwortung zu informieren und jeder persönlich für die Umsetzung.

Eine andere Gesellschaft

Auch unser gesellschaftliches Miteinander wird sich grundlegend wandeln. Wir hatten bisher zum Beispiel auf Hände schütteln zur Begrüßung der Patienten immer großen Wert gelegt. Das wird es nicht mehr geben können. Und natürlich nicht nur bei uns. Wir werden alle mit weniger Nähe und Kontakt auskommen müssen und besonders ältere Menschen, die naturgemäß ein höheres Infektionsrisiko tragen, werden das zu spüren bekommen. Das zieht bereits jetzt, wie erste Studien zeigen, negative mentale Folgen nach sich, die wir nicht unterschätzen dürfen.

Angst vor dem Winter

Menschen werden zurückhaltender auf andere zugehen. In meiner Praxis sprechen heute schon viele Patienten davon, dass sie sich vor dem Winter fürchten. Wenn es dann im Herbst wieder kälter und dunkler wird, trägt auch das nicht zu einer besseren Stimmung bei. Das alles schadet unserer Seele. Deshalb müssen wir darauf achten, dass wir einen guten Umgang mit den Menschen in unserem engen Kreis leben. Sonst wird die Zahl derjenigen mit Depressionen und Angstzuständen nach oben schnellen. Wir brauchen Raum für die schönen Dinge im Alltag wie Musik hören oder was auch immer den einzelnen guttut. Und sportliche Aktivität oder zumindest ein gutes Maß an Bewegung gehören auch bei schlechtem Wetter auf die Tagesordnung.

Unser Gesundheitswesen

Und unser Gesundheitswesen braucht dringend einen neuen, ausgeweiteten Ansatz. Wir dürfen nicht aus Kostengründen noch mehr Krankenhäuser schließen und immer mehr Betten abbauen – auch wenn Herr Spahn das immer wieder fordert. In Essen erleben wir gerade ein Desaster. Zwei Häuser sollen aufgrund der finanziellen Schieflage eines Krankenhauskonzernes geschlossen werden. Das hätte fatale Folgen und würde jeglichem Wissen um Viren entgegenwirken. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle wirklich keine Angst machen, aber wir werden immer wieder mit neuen Viren konfrontiert sein. Deshalb sind weniger Krankenhäuser und weniger Betten ein falsches Signal an die Bevölkerung, die gerade, um das Gesundheitswesen nicht zu überlasten, große Einschränkungen hinnehmen muss und das wahrscheinlich auch noch für längere Zeit.

Trotz Corona – Übertriebene Hygiene kann auch krank machen

Neulich belauschte ich im Drogeriemarkt das Gespräch zwischen einer Verkäuferin (ohne Maske) und einem Kunden (mit Maske), der sichtlich verzweifelt auf der Suche nach Desinfektionsmittel für die Hände war. Die Verkäuferin versicherte dem aufgebrachten und auch ängstlichen Herrn, sie hätten wirklich keins mehr – auch nicht im Lager. Aber er wollte einfach nicht locker lassen und fuchtelte mit einer Packung Bakterien-Killer vor seinem Gesicht herum. Wie sehr die Dame auch versuchte, ihn zu überzeugen, dass dieses Mittel nicht gegen Corona-Viren helfe, sie drang nicht zu ihm durch. Aus schierer Panik heraus kaufte der Mann die unnütze Flüssigkeit

Zu viel Desinfektion

Ich behaupte nicht, Desinfektionsmittel sei per se schlecht. Das geschilderte Szenario zeigt aber deutlich, wie Komplex das Thema ist und wie wenig vernünftig wir Deutschen damit umgehen. Zu Zeiten einer Pandemie, wie wir sie gerade erleben, ist Hygiene natürlich eines der wichtigsten und meist diskutierten Themen. Darin sind sich alle Experten einig. Gerade jetzt, da Deutschland dieser Tage nach Wochen aus dem Corona-Schock erwacht. Die ersten Lockerungen von Restriktionen finden bereits statt. Wir können fast überall wieder einkaufen und oft selbstgemachte Mund-Nasen-Schutzmasken halten Einzug in das tägliche Straßenbild. Ebenso wie Desinfektionsmittel am Eingang jedes kleinen und großen Ladengeschäfts. So weit, so gut.

Besondere Maßnahmen

Ein bisher unbekanntes Virus verlangt eben besondere Maßnahmen. Und natürlich halten wir uns auch in meiner Praxis an alle Hygienevorschriften, die von Bund und Land vorgegeben werden. Und trotzdem möchte ich an dieser Stelle betonen, dass nicht mangelnde Hygiene in Deutschland zu einer Ausbreitung des Virus geführt hat. Im Gegenteil. Wir Deutschen neigen sogar häufig zu übertriebener Hygiene, die in Sachen Virusabwehr kontraproduktiv wirken kann. Zurzeit scheint das schon fast in Hysterie auszuarten. Das ist nicht gesund – weder für unseren Körper noch für unsere Seele.

Medizin und Hausgebrauch – zwei Hygienewelten

Denn wir müssen ganz klar unterscheiden zwischen der Hygiene und Sterilität, die wir in der Medizin zwingend einsetzen müssen, um Patienten und Personal zu schützen und der für den alltäglichen Hausgebrauch. Zuhause desinfizieren wir Deutschen ganz klar zu viel und dann benutzen wir oft auch noch die falschen “Mittelchen“ – wie das oben geschilderte Beispiel deutlich zeigt. Hinzu kommt, dass übertriebene Hygiene den Säure-Basen-Haushalt unserer Haut massiv stört. Benutzen wir zu viel Seife oder Desinfektionsmittel zerstören wir unseren körpereigenen Schutzmantel der Haut und laden Viren und Bakterien so sogar noch in unseren Körper ein. Das ist sehr unglücklich und sollte unbedingt vermieden werden.

Hygiene mit Sinn und Verstand

All die Mittel wie Hygienespüler, Desinfektionssprays und viele weitere vermitteln uns ein „sauberes“ Gefühl – die Werbung trägt ihr Übriges dazu bei. Aber in Wahrheit sind sie ein echtes Gesundheitsrisiko. Das beste Beispiel: Die übertriebene Schnuller-Hygiene mit diversen Desinfektionsmitteln hat die meisten Allergiekinder in den 1970er Jahren hervorgebracht. Ehrlich, der Einsatz sanfter Spül- und Putzmittel sowie regelmäßiges Händewaschen reichen für eine gesunde Hygiene völlig aus. Ich glaube fest an den alten Spruch vieler Großeltern „Dreck reinigt den Magen“. Der hat etwas Sinnbildliches, auch wenn er medizinisch nicht wirklich nachweisbar ist.

80 Prozent nur mit Wasser

Mir ist völlig klar, dass Kritik an unseren Hygienevorstellungen nicht gern gelesen wird. Dennoch ist es mir wichtig, dass die wissenschaftliche Tatsachen einfach anders lauten als die Werbeslogans, mit denen Hygieneprodukte an die Leute gebracht werden sollen. Schauen wir uns gerne noch mal den aktuellen Covid-19-Fall an. Die Reinigung der Hände nur mit Wasser beseitigt bereits 80 Prozent aller Belastungen. Benutzen wir nun noch eine Seife mit fettlöslichen Substanzen, geht die Zahl der Erreger, egal welcher Herkunft, nahezu gegen Null. Für den Hausgebrauch reicht das völlig.

Die Anforderungen machen den Plan

Außerhalb des eigenen Haushalts sieht es natürlich anders aus. Da machen die jeweiligen Anforderungen den Plan. Es ist ja klar, dass die Gastronomie einen anderen Hygiene-Standard fordert als medizinische Praxen. Krankenhäuser wiederum benötigen noch schärfere Standards. Die stellen eine besondere Herausforderung dar. Viele Menschen sterben heute durch den Hospitalismus, also an einer Infektion mit Keimen die aktiv im Krankenhaus verbreitet werden und das Immunsystem schwächen. Resistenz gegen häufig unnötig verabreichte Antibiotika ist nur einer der Gründe dafür. Die Übertragung der Reinigungsdienste auf auswärtige Firmen und die Abschaffung von festen Besuchszeiten haben unsere Krankenhäuser in diese desolate Situation gebracht.

Medial wirksam

Wir haben Gewohnheiten aufgegeben, um Kosten zu sparen und uns dadurch massive Probleme geschaffen. In den 1980 Jahren war all das noch überhaupt kein Thema. Heute hat die Pharmaindustrie nur ein geringes Interesse, einen Stoff gegen Keime zu entwickeln, die nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung erwischen. Zu teuer sind die Entwicklungskosten, zu gering die Einnahmen, die daraus zu erwarten sind. Für die Industrie lohnt sich nur ein Bakterium oder ein Virus, der medial wirksam ist. Das zeigt das Beispiel Covid 19 sehr deutlich. Sind wir aber ehrlich, haben wir bereits seit Jahren im Gesundheitssystem ein schweres Infektionsproblem – leider aber meist bei Menschen, die bisher nicht zur Lobby des Gesundheitswesens gehörten.

Medizin goes digital – Warum Telemedizin ein Zukunftsmodell ist

Das Covid-19 Virus schreitet immer weiter voran und das stellt meine Patienten, meine Praxis und meine Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Auch wenn ich als Heilpraktiker das Coronavirus nicht behandeln darf, kann es trotzdem passieren, dass Infizierte zu mir in die Praxis kommen. Das macht sicherlich keiner absichtlich. Viele wissen einfach nicht, dass sie sich infiziert haben und kommen aus ganz anderen Gründen zu mir. Selbstverständlich halten wir uns an alle Hygiene- und Abstandsmaßnahmen, die uns vorgegeben werden. Aber ein Restrisiko bleibt immer bestehen, besonders weil zahlreiche Infizierte keine oder nur kaum Symptome aufweisen.

Sprechstunde online abhalten

Als probates Mittel, das Risiko einzudämmen, dient mir die Telemedizin, die inzwischen nicht nur Heilpraktiker, sondern auch Schulmediziner nutzen dürfen. Ich halte einfach einen Teil meiner Sprechstunde online ab. Zurzeit ist das ein wichtiger Bestandteil. Aber auch schon vor Corona gehörte diese Methode zu meinem „normalen“ Praxisalltag. Besonders meine Patienten, die weiter weg wohnen, wissen die online Sprechstunde sehr zu schätzen. Eine Erstanamnese kann sprechstunde.online, das Tool, das ich nutze, nicht ersetzen. Aber es bietet sich an, Beratungen online durchzuführen und Entscheidungen für weitere Behandlungsabläufe zu treffen. Meinen Patienten erspart das oftmals eine zeitaufwendige Anreise, Fahrtkosten und es gibt mir eine hohe Flexibilität, was meinen Praxisalltag betrifft. Und in diesen für uns alle schweren Zeiten hilft es dabei, das, was man so schön Social Distancing nennt, aufrechtzuerhalten und trotzdem mit mir, einem anderen Heilpraktiker oder Mediziner direkten Kontakt zu haben. Sie können aber, wie im Moment so wichtig, dabei zu Hause bleiben. Und das ist nur einer der großen Vorteile.

Im Ausland populär und auch bei uns im Kommen

Übrigens, Telemedizin wird bereits in vielen Ländern genutzt. Norwegen zum Beispiel hat ein gutes Netz, um Fachleute online hinzuzuziehen, wenn Patienten und behandelnde Ärzte sich in abgelegenen Regionen befinden. Aber auch in Deutschland ist Telemedizin im Kommen. In Aachen zum Beispiel läuft das Notarztsystem teilweise bereits darüber. Notfallsanitäter übermitteln so alle relevanten Daten an einen Arzt in der Klinik. Der entscheidet dann, wie vorzugehen ist und gibt den Sanitätern klare Anweisungen und damit Sicherheit. Ein sehr interessantes Projekt, wie ich finde. Es schont Ressourcen in unserem Gesundheitssystem, das stark unter immer stärkeren Einsparungen leidet.

Für weitere Einblicke, habe ich ein Gespräch mit Jochen Roeser geführt, dem CEO von Deutsche Arzt AG, die den Videodienst sprechstunde.online zurzeit – und so lange die Krise andauert – sogar kostenlos zur Verfügung stellt, um einen aktiven Beitrag zu leisten, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Viel Freude beim Lesen,

Ihr Roland Tennie

Herr Roeser, sprechstunde.online ist eine Art virtuelles Behandlungszimmer. Erklären Sie doch bitte meinen Patienten, was sie sich darunter vorstellen können.

Bei sprechstunde.online halten Arzt oder Heilpraktiker und Patient gemeinsam eine Sprechstunde ab – nur eben nicht mehr in den Praxisräumen, sondern per Video. Man sitzt sich am Bildschirm gegenüber – das kann ein PC, ein Tablet oder ein Smartphone sein – nur eben nicht in den Praxisräumen. Man hört und sieht sich, man kann sich gegenseitig Unterlagen zeigen, wie Laborberichte, Arztberichte, Röntgenbilder; nur man ist halt nicht physisch gemeinsam in einem Raum.

Das ist zugleich Vorteil aber natürlich auch Nachteil. Vorteil deshalb, weil sowohl der Arzt/Heilpraktiker, als aber auch der Patient von jedem Ort der Welt ihre Sprechstunde abhalten können. Das erspart Patienten die Anreise, insbesondere bei Gesundheitsdienstleistern zu denen Patienten aus dem gesamten Land oder der Welt wollen – so wie z.B. bei Ihnen, Herr Tennie.

Zudem ist eine solche räumliche Trennung gerade zu dieser Zeit und vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise von beiden Seiten gewünscht beziehungsweise gefordert.

Nachteil und Begrenztheit dieser Art der ärztlichen Sprechstunde liegen natürlich auch auf der Hand; der physische Kontakt, zum Beispiel ein Abtasten, Spritzen setzen usw. sind im Rahmen einer Video Sprechstunde nicht möglich.

Auf Ihrer Internetseite schreiben Sie, dass Sie die Eindämmung der Verbreitung des Covid-19-Virus gerne aktiv unterstützen möchten und stellen deshalb Ihren Videodienst gratis zur Verfügung. Sehen Sie das Virus neben aller negativer Aspekte, die es mit sich bringt, auch als Chance für die Medizin, online-Behandlungsmethoden auch in Deutschland stärker zu etablieren? Wo liegen die Herausforderungen?

Offen, ehrlich und klar: Die Corona Diskussion ist ein starker Beschleuniger für die Telemedizin, insbesondere für die Videosprechstunde! Denn genau hier ist sie eine richtig starke Hilfe. Die grundsätzlichen Herausforderungen liegen für die Beteiligten dann darin, ihren individuellen Weg in der Nutzung dieser bisher relativ unbekannten und in der Vergangenheit ja auch (im medizinischen Bereich) zum Teil verbotenen Video-Kommunikation zu finden.

Ich persönlich glaube, Ärzte und Heilpraktiker werden die Vorteile, die diese neue Form der Sprechstunde bietet, schnell zu schätzen lernen – insbesondere die Patienten. Dort wo die Videosprechstunde an die Grenzen stößt wird und muss man selbstverständlich weiterhin die physische Sprechstunde in der Praxis betreiben. In einem Punkt bin ich mir sicher; der richtige Mix aus physischer Sprechstunde einerseits und Videosprechstunde andererseits wird sich zum Goldstandard entwickeln.

Was kann Telemedizin leisten und was kann sie zumindest noch nicht? Wie gut kommt Telemedizin bei Ärzten und Heilpraktikern an?

In Zeiten von Corona erst einmal die Unterbrechung der Infektionskette. Dort wo eine Behandlung (Diagnose oder Therapie) ohne physischen Kontakt möglich ist – und das ist natürlich sehr stark vom jeweiligen Fachbereich abhängig – wird sich die digitale Sprechstunde meiner Einschätzung nach etablieren. Selbst bei Disziplinen, die das erst einmal nicht vermuten lassen (Orthopädie oder Physiotherapie) erleben wir gerade, dass die Nutzung deutlich weiter geht, als wir das anfangs vermutet haben.

Ist ein physischer Kontakt notwendig – und das wird in der Medizin immer noch in einem hohen Maße der Fall sein, bleibt es bei dem persönlichen vor Ort Termin in der Praxis. Eine Übersicht zu ganz praktischen Beispielen liefert z.B. die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf ihrer Website https://www.kbv.de/html/videosprechstunde.php.

Wie sieht die Zukunft der Telemedizin aus? Wie gewährleisten Sie Datenschutz?

Da brechen gerade neue Zeiten an und der zentrale Treibsatz dieser Entwicklung ist nicht das Covid-19-Virus. Na klar, das beschleunigt schon, ist aber nicht der Kern. Die beiden zentralen Treibsätze für die Telemedizin-Entwicklung sind das Smartphone und die „Bequemlichkeitsgewinne“ für den Patienten und Endverbraucher. Das sind die gleichen Gründe, aus denen Amazon, Google und Apple so immens schnell gewachsen sind. Umso wichtiger ist im Bereich Gesundheit aber natürlich der Datenschutz. Diesen gewährleistet die Deutsche Arzt AG durch drei Faktoren; erstens durch die strenge Befolgung der Datenschutz-Grundverordnung, zweitens durch die Zertifizierung unserer Videosprechstunde nach den KBV Vorgaben – und die sind besonders anspruchsvoll und drittens durch die extrem hohe Sensibilität des Gesundheitsmarktes bei diesem Thema. Ein markanter Fehltritt führt dazu, dass die Lösung sofort von den meisten Nutzern abgeschaltet wird; dafür gab es jüngst ein paar Beispiele und es liegt selbstverständlich in unserem eigenen Interesse, dass das nicht passiert.

Fastenzeit ist Virenzeit

Die Fastenzeit hat wieder begonnen. Und jedes Jahr zu dieser Zeit, verzichten viele aus Glaubens- oder anderen Gründen. Ansätze gibt es jede Menge, aber nicht alle sind gesund.

Kein Übereifer beim Fasten

Manche verzichten auf Süßigkeiten, manche verzichten tagsüber gleich ganz aufs Essen. Generell spricht nichts dagegen, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke zu verzichten, wenn wir nicht gerade während des Tages besondere körperliche und geistige Höchstleistungen erbringen müssen. Auch verschiedene Fastenkuren sind mit ärztlicher Begleitung nicht gesundheitsschädlich, so lange man nicht übertreibt oder gar aufgrund eines Fasten-Ehrgeizes zu weit geht und auf wichtige Medikamente verzichtet. Das kann ganz schnell in einem Desaster enden.

Immer genug Wasser trinken

Wer isst, für den ist es essenziell, auch während der Fastenzeit auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Obst und Gemüse gehören auf jeden Speiseplan – auch zur Fastenzeit – und am besten schonend zubereitet. Worauf wir aber niemals verzichten dürfen, ist auch den Tag über genügend Wasser zu trinken. Die benötigte Menge ist individuell verschieden. Aber zwei Liter stilles Wasser pro Tag sollten es IMMER sein. Damit schaffen wir die Basis für ein gesundes Immunsystem. Denn leider fällt die Fastenzeit ja auch immer in die Hochzeit von Viren, wie wir gerade wieder einmal schmerzhaft feststellen. Umso wichtiger, dass Ihr Immunsystem gut arbeitet.

Wenn wir gerade dabei sind …

Wir wissen natürlich alle, dass Alkohol, Zigaretten und allerlei andere gesundheitsschädigende Substanzen nicht gut für unser Immunsystem sind. Ich schlage also vor, die Fastenzeit dafür zu nutzen, sich von solch ungesunden Gewohnheiten zu lösen. Mit etwas Durchhaltevermögen und spätestens, wenn Sie merken, dass es Ihnen dadurch besser geht, schaffen Sie den Absprung unter Umständen sogar vollständig.

Weniger Bildschirmzeit

Zu diesen ungesunden Angewohnheiten zählt übrigens auch der exzessive Umgang mit allerlei elektronischen Geräten. Das Handy muss doch wirklich nicht permanent vor unseren Augen kleben, oder? Manchmal habe ich das Gefühl, ich gehe durch Zombiestädte, wenn ich die vielen Menschen sehe, die sogar während eines Spaziergangs oder auf dem Weg zur Bahn oder zu Freunden permanent auf die Mini-Bildschirme starren. Abgesehen davon, dass das ausgesprochen schädlich für die Augen ist, erhöht sich die Unfallgefahr mit anderen Verkehrsteilnehmer immens.

Weniger Stress

Besonders dann, wenn wir beruflich bedingt sowieso schon sehr viel Zeit am Computerbildschirm verbringen, hilft so ein Handy-Fasten immens dabei, uns wieder besser konzentrieren und fokussieren zu können. Oder unternehmen Sie doch einen Spaziergang anstatt des abendlichen „Familien-Fernsehens“! Das wirkt wahre Wunder beim Stressabbau. Denn Stress stellt neben schlechten Nahrungsmitteln und dem hohen Medienkonsum eine massive Beeinträchtigung unseres Immunsystems dar. Außerdem ist der TV-Verzicht gut für so „altmodische“ Tätigkeiten wie gute Unterhaltungen. Zurzeit würde ein gedrosselter Medienkonsum wohl auch dazu führen, dass die Panik im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus auf ein vernünftiges Maß an Vorsicht eingedämmt werden könnte.

A propos Viren

Verzichten Sie bitte generell auf Hamsterkäufe und Panikmache. Waschen Sie sich lieber zu Viren-Hochzeiten ein bisschen häufiger die Hände als gewohnt. Sich 30 Sekunden lang die Hände normal zu waschen mindert ein Infektionsrisiko bereits erheblich. Können Sie das nicht, setzen Sie auch mal ein Händedesinfektionsmittels ein. Auch mit dem ein oder anderen Nahrungsergänzungsmittel klappt die Virenabwehr besser: Zink und andere Spurenelemente gehören zu einer gesunden Vorsorge. Ich rate Ihnen außerdem davon ab, sich unnötig die Hände zu reichen und zu Zeiten mit vielen erkälteten Menschen, größere Veranstaltungen zu besuchen. Dann überstehen Sie die Fastenzeit gesund und ohne Virusinfekt.

 

Ihr Roland Tennie