Wenn der Toilettengang zur Qual wird
Keiner spricht gerne darüber, aber viele leiden unter ihnen: Hämorrhoiden. Zunächst einmal muss ich klarstellen, dass diese Gefäßpolster bei jedem Menschen am Ausgang des Enddarms sitzen. Sonst wäre unser Darm nicht „dicht“. Sie sorgen gemeinsam mit dem Schließmuskel dafür, dass es nicht zu einer unwillkürlichen Darmentleerung kommt. Sie sind also zunächst einmal gut durchblutete Helferlein. Unangenehm werden Hämorrhoiden erst dann, wenn sie krankhaft vergrößert sind.
Viel mehr als eine Schwäche des Bindegewebes
Oft wird als Ursache eine Bindegewebsschwäche diagnostiziert. Und das ist auch eine mögliche Ursache für die Beschwerden. Aber auch Übergewicht, chronische Durchfallerkrankungen und einiges mehr können dazu führen. Im besten Fall fühlt sich das unangenehm an. Im schlimmsten Fall sind die Schmerzen so groß, dass der Alltag Betroffener massiv eingeschränkt wird und der Toilettengang sich zu einer regelrechten Qual entwickelt. In jeden Fall sollte man die Probleme nicht einfach nur aussitzen, weil man das Gespräch mit dem Arzt oder Heilpraktiker als unangenehm oder gar peinlich empfindet. Wer das Thema frühzeitig angeht, kann oft Schlimmeres verhindern.
Die komplexe Herangehensweise der Komplementärmedizin
In der Schulmedizin kümmert sich um die schweren Fälle häufig der Proktologe. Er behandelt fortgeschrittene Verlaufsformen vor Ort und untersucht, ob nicht ernstere Erkrankungen hinter den Hämorrhoiden stecken. Die Komplementärmedizin geht bei den sogenannten venösen Stasi im Enddarm komplexer heran. Zunächst klären wir, inwieweit die Ernährung die Vergrößerung der Hämorrhoiden begünstigt. Auch klären wir ab, ob ein zu hoher Alkoholkonsum zu diesen Problemen führt. Weine zum Beispiel fördern Blutungen im Enddarm. Besonderes Augenmerk legen wir aber darauf, den Patienten den anatomisch-physiologische Zusammenhang näherzubringen.
Entlastung der Leber unterstützt die Behandlung
Unser gesamtes Blut aus dem Magen-Darm-Trakt fließt durch die Leber, um dort gesäubert zu werden. Häufig ist unser Reinigungsorgan mit dieser Aufgabe aber überfordert. Dann filtert sie nicht mehr die Menge pro Minute, die sie eigentlich soll. Die Folge: Es kommt zu einem Rückstau in das Venensystem des Darms. Diese Venen liegen dicht an unserem „Ausgang“. Da ist es kein Wunder, dass dieser Stau spürbar auf die gut durchbluteten Hämorrhoiden drückt und wir leiden. Wenn wir in der Komplementärmedizin Hämorrhoiden behandeln, fokussieren wir uns deshalb auch auf eine Entlastung der Leber, um den Abfluss des Bluts sicherzustellen. Dafür gibt es viele verschieden Möglichkeiten, die wir Heilpraktiker individuell auf den Patienten und die Patientin abstimmen. Wichtig ist aber, dass vor der Behandlung zunächst einmal ernstere Komplikationen und Erkrankungen als Ursache der Hämorrhoiden ausgeschlossen werden.